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Wie steht es um die LMP1-Rückkehr von Aston Martin?

Von Oliver Müller
Zwei Lola Aston Martin B09/60 bei den 24h von Le Mans 2010

Zwei Lola Aston Martin B09/60 bei den 24h von Le Mans 2010

Die LMP1-Klasse der Sportwagen-WM (FIA WEC) steht vor einem großen Umbruch. Aktuell wird für die Zeit ab 2020 ein neues technisches Reglement erstellt. Auch Aston Martin sitzt bei den Verhandlungen am Tisch.

Die aktuelle LMP1-Klasse ist ein Auslaufmodell. Die ultrateuren Hybrid-Renner vom Schlage eines Toyota TS050 sind nur noch bis inklusive Le Mans 2020 zugelassen. Für die Zeit danach arbeiten die Regelhüter von FIA und ACO (Automobile Club de l’Ouest) gerade mit diversen Herstellern an einem neuen technischen Reglement. Dieses soll die hohen Kosten in der Klasse auf ein annehmbares Niveau senken und wieder mehr Hersteller anlocken. Die ersten Details zum Reglement werden in der anstehenden Le-Mans-Rennwoche (13. bis 17. Juni) der Öffentlichkeit präsentiert. Einer der aktuellen LMP1-Interessenten ist Aston Martin. «Wir haben die Ambition, ein Auto für 2020 fertig zu bekommen. Jedoch muss das Business-Modell dafür funktionieren», erklärt Aston Martin Racing Managing Director John Gaw.

Aston Martin hatte in der Arbeitsgruppe zunächst die Idee favorisiert, das technische Reglement in Richtung von sogenannten 'Hypercars' zu erstellen. Dabei sollten aufgemotzte Rennversionen von spektakulären Straßenautos in der LMP1-Kategorie gegeneinander antreten. Mit dem Valkyrie hätte der britische Hersteller ein solches Fahrzeug in der Hinterhand. Doch so wie es aktuell aussieht, wird die LMP1 weiterhin mit echten Renn-Chassis antreten. Aber auch dies wäre für Aston Martin kein Showstopper mehr. «Es werden wohl weiterhin Prototypen sein. Aber diese sollen vom Look her an Straßenautos erinnern. Solange die Scheinwerfer also am selben Platz sind und es nach einem Aston Martin aussieht, wäre es für uns interessant», bestätigt Gaw gegenüber SPEEDWEEK.com.

Ein möglicher LMP1-Einstieg ab 2020 würde auch nicht auf Kosten des aktuellen GTE-Einsatzes in der FIA WEC gehen. «Das sind zwei komplett unterschiedliche Konzepte. Und somit würde es aus einem anderen Pott finanziert», so Gaw weiter. «Wir sind ja aktuell auch in der Formel 1 aktiv und haben trotzdem ein großes GTE-Programm. Das sind für uns verschiedene Marktsegmente.»

In der Vergangenheit war Aston Martin bereits des Öfteren in der großen Sportwagen-Klasse am Start. 1959 konnten mit dem Aston Martin DBR1/300 sogar die 24 Stunden von Le Mans gewonnen werden. Nicht ganz so erfolgreich lief das Gruppe-C-Projekt aus dem Jahr 1989. Zwei AMR1 traten damals beim Klassiker an der Sarthe an. Diese waren jedoch nicht konkurrenzfähig. 2009/2010 hatte Aston Martin für den Lola-LMP1 eine neue Aerodynamik anfertigen lassen und den Wagen mit dem Motor aus dem GT1-Modell kombiniert. Der B09/60 genannte Zwitter gewann weltweit insgesamt zwar neun Rennen, trat dabei jedoch zumeist gegen private Konkurrenz an.

2011 ging dann komplett in die Hose. Aston Martin baute mit dem AMR-One einen offenen LMP1. Doch bereits nach zwei Rennen (Le Castellet und Le Mans) wurden die skurrilen Boliden wieder in die Ecke gestellt. Die beiden von einem Sechszylinder-Reihenmotor angetriebenen Spyder kamen in Le Mans sogar nur zwei bzw. vier Rennrunden weit.


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