Toyota testet den TS050 Hybrid diese Woche in Sebring
Zwei Toyota TS050 Hybrid wurden im Paddock von Sebring gesichtet
Der US-Bundesstaat Florida ist aktuell das Mekka des internationalen Prototypen-Sports. Letzte Woche hatte die IMSA-Serie dort gerade erst die 24 Stunden von Daytona abgehalten, die mit einem Sieg für Renger van der Zande, Jordan Taylor und den beiden Toyota-LMP1-Piloten Fernando Alonso bzw. Kamui Kobayashi zu Ende gingen. Auch das nächste Rennen der IMSA-Serie wird im 'Sunshine State' ausgetragen, wenn am 16. März die 12 Stunden von Sebring anstehen. Das Event auf dem ehemaligen Militärflughafen ist jedoch eine Art Doubleheader, da auch die FIA WEC ihren nächsten Lauf in Sebring begeht. Das Rennen der WM ist auf die Distanz von 1000 Meilen (bzw. acht Stunden) ausgelegt und steigt am 15. März – also genau am Vortag des 12-Stunden-Klassikers.
Die 6,019 Kilometer lange Strecke in Sebring steht unter dem Motto 'Respect The Bumps', was übersetzt so viel heißt wie 'Respektiere die Bodenwellen'. Diese Aussage ist wahrhaft passend gewählt. Denn der Sebring international Raceway ist übersät mit Unebenheiten. Zu vielen Passagen aus Asphalt kommen auch Streckenabschnitte, die aus hintereinander gelegten Betonplatten bestehen. In Bezug auf diese müsste die Definition für die Bezeichnung eines Spaltmaßes aber eigentlich komplett neu geschrieben werden.
Weitläufig gilt Sebring als eine der mächtigsten Rüttelpisten des Motorsports. Dieser Fakt macht den Kurs in Zentralflorida jedoch gleichzeitig auch zu einer perfekten Teststrecke für Fahrzeuge des Langstreckensports. 'Was in Sebring 12 Stunden lang hält, das schafft auch die 24 Stunden von Le Mans', heißt es in der Szene immer wieder. So hatte sich beispielsweise auch Audi zu LMP1-Zeiten jeweils in Sebring auf den Klassiker in Westfrankreich vorbereitet.
Toyota geht dieses Jahr einen ähnlichen Weg. Der japanische Hersteller mit Teamsitz in Köln-Marsdorf hat gerade zwei seiner TS050 Hybrid nach Sebring geschickt. Diese Woche sollen dann ausgiebige Testfahrten auf der Agenda stehen. Aktuell ist noch unklar, welche Piloten daran teilnehmen werden.
Der Sebring-Test beweist gleichzeitig auch, dass Toyota den Wettbewerb in der LMP1-Klasse der FIA WEC weiterhin sehr ernst nimmt. Während der letzten Rennen haben sich die privaten Konkurrenten von SMP und Rebellion (auch dank der Einstufung) immer dichter an die Werkswagen herangerobbt.
Für Toyota ist Sebring ein noch unbekanntes Pflaster. Zwar hatte die FIA WEC im Jahre 2012 dort ihr Debüt gefeiert, doch dieses lief noch ohne die Japaner ab. Toyota stieg in jenem Jahr erst zu den 24 Stunden von Le Mans in die WM ein. Eigentlich sollte 2012 lediglich ein Testprogramm (mit eventuellen Rennen) durchgeführt werden. Als Peugeot dann jedoch sein angedachtes WEC-Engagement beerdigte, rettete Toyota die Meisterschaft, indem schon 2012 ein größeres Programm gefahren wurde. Für einen Einsatz beim Rennen in Sebring reichte die Zeit damals jedoch nicht mehr. So konnte Audi einen lockeren Doppelsieg feiern.