Jenson Button beendet seine LMP1-Zeit in der FIA WEC
Bei SMP Racing hat sich eine signifikante Rochade im Cockpit ergeben: Im Mittelpunkt stehen dabei die drei ehemaligen Formel-1-Piloten Jenson Button, Stoffel Vandoorne und Brendon Hartley. Zunächst hat Button klargestellt, nicht mehr für das russische Team in der LMP1-Klasse der Sportwagen-WM (FIA WEC) anzutreten. «Ich war glücklich, mit SMP Racing auf dem Podium zu stehen. Nun beschloss ich jedoch, nicht mehr an der FIA WEC und den 24 Stunden von Le Mans teilzunehmen. Ich möchte mehr Zeit mit meiner schwangeren Frau verbringen, anstatt zwei Wochen in Le Mans sein zu müssen», setzt der Weltmeister von 2009 Prioritäten.
Grundsätzlich hat Button auch die allgemeine Situation an der Spitze des Feldes der FIA WEC kritisiert. «Für mich war es einfacher, eine solche Entscheidung zu treffen, weil es derzeit unmöglich ist, gegen Toyota zu gewinnen», gibt er einen Seitenhieb auf die Dominanz der japanischen Werkswagen, die bislang alle Rennen der Sportwagen-WM als Erster und Zweiter beendet haben – dabei in Silverstone jedoch nachträglich disqualifiziert wurden.
Button hatte schon das Rennen in Sebring ausgelassen und sollte auch bei den 6 Stunden von Spa-Francorchamps nicht im BR1 von SMP Racing sitzen. Hier standen Terminkollisionen mit seinem Engagement in der japanischen Super GT im Weg. In Florida hatte ihn Brendon Hartley vertreten. Und auch für den Lauf in Belgien stand der Neuseeländer bereits für den Platz an der Seite von Mikhail Aleshin und Vitaly Petrov fest. Somit hätte er eigentlich auch für Le Mans in der Pole-Position als Button-Ersatz gestanden.
Jedoch hat SMP Racing nun verkündet, dass Hartley für die Rennwoche in Le Mans kurzfristig andere Verpflichtungen eingegangen ist. Das nährt die Gerüchte, nach welchen der Blondschopf bei Toyota untergekommen wäre und dort in der neuen Saison Fernando Alonso ersetzten könnte. Hartleys Engagement bei Toyota könnte bereits mit einer Reservefahrer-Rolle beim diesjährigen 24h Klassiker beginnen.
Letztendlich hat SMP Racing aber schnell eine adäquate Vertretung gefunden. So wird Stoffel Vandoorne sowohl in Spa-Francorchamps als auch in Le Mans im russischen LMP1-Cockpit sitzen. Der Belgier bestritt von 2016 bis 2018 insgesamt 41 Grand Prix in der Formel 1. Passenderweise waren dabei Jenson Button und Fernando Alonso seine Teamkollegen. «Soweit ich weiß, sind die LMP1-Fahrzeuge sehr anspruchsvoll und ihr Verhalten ist der Formel 1 sehr ähnlich. Ich freue mich auch, dass ich die Gelegenheit habe, wieder zum ART Grand Prix-Team zurückzukehren», erklärt der 27-Jährige. ART ist technischer Partner von SMP Racing. Bei diesem französischen Team fuhr Vandoorne 2014 und 2015 in der GP2-Serie.