Darum wird der WEC-Lauf in Sebring wieder spannender
Der Rebellion R13 hatte sich bereits 2019 in Sebring schwer getan
In der FIA WEC geht es so langsam in Richtung Saisonende 2019/20. Am 20. März steht das nächste Rennen in Sebring auf der Agenda. Danach folgen Spa-Francorchamps (25. April) und natürlich das große Finale in Le Mans (13./14. Juni). Zuletzt beim Rennen in Austin gab es eine eher langweilige Prozession, da die beiden Toyota von den Regelhütern über das Erfolgshandicap so sehr eingebremst wurden, dass Rebellion mit dem R13 von Bruno Senna, Gustavo Menezes und Norman Nato zu einem lockeren und ungefährdeten Sieg fahren konnte.
Beim anstehenden Lauf in Sebring könnte das Bild jedoch wieder etwas anders aussehen. Und das aus zwei Gründen: Zunächst einmal wird der Delta in Bezug auf das Erfolgshandicap zwischen Toyota und Rebellion für Sebring etwas kleiner ausfallen, da das Fahrzeug des schweizerischen Rennstalls in Austin ja ein paar WM-Zähler mehr eingefahren hatte, als die beiden japanischen Werkswagen. Und zweitens wird die Strecke in Sebring an sich einen großen Unterschied machen.
Denn der 6,019 Kilometer lange Kurs in Zentral-Florida besteht zu großen Teilen aus über 60 Jahre alten Betonplatten und ist somit übersät mit Bodenwellen. Das kommt den Toyota natürlich um einiges mehr entgegen, da die TS050 Hybrid mit einem sehr ausgeklügelten Aufhängungssystem
ausgestattet sind und der Rebellion eher ein LMP1-Standard-Fahrwerk aufweist.
Alleine der Blick auf die Zeiten des Vorjahres belegt dies. Beim Event 2019 (als es auch noch kein Erfolgshandicap gab) lag die beste Toyota-Zeit bei 1:40,124 Minuten. Diese hatte Fernando Alonso in der Qualifikation erzielt. Der Rebellion-Bestwert lag 2019 in Sebring bei 1:42,640 Minuten (Thomas Laurent ebenfalls in der Qualifikation) und war somit über 2,5 Sekunden langsamer.
Auch Rebellion-Pilot Bruno Senna sieht viele Herausforderungen für sein Team in Sebring: «Es wird ein hartes Rennen», bestätigt der Brasilianer. «Grundsätzlich sind holprige Strecken eines unserer größten Probleme – und viel holpriger als in Sebring geht es nicht. Aber wir werden alles anwenden, was wir dort in der letzten Saison gelernt haben. Wir hoffen, dass wir uns verbessern und ein gutes Rennen haben können. Ich liebe diese Strecke absolut. Jedoch hängt der Fahrspaß in Sebring wirklich davon ab, wie das Auto reagiert!»
Zusätzlich zu den beiden Toyota und dem Rebellion sollen in Sebring auch wieder die beiden Ginetta in der LMP1-Klasse auflaufen. Die G60-LT-P1 genannten Boliden haben das Event in Austin zuletzt ausgelassen. Dieser Fakt beschert ihnen für Sebring sogar einen Vorteil. Denn ohne eingefahrene Punkte aus Texas wird ihr Delta in Bezug auf das Erfolgshandicap hin zu Toyota und Rebellion natürlich noch größer. Somit könnten die Ginetta auf eine schnelle Runde mit bei der Musik sein. Jedoch stellt sich die Frage der Standfestigkeit. Das Rennen in Sebring geht über 1000 Meilen (bzw. acht Stunden) und ist somit in Kombination mit den Bodenwellen ultimativ anspruchsvoll für Material und Technik. Das könnte Ginetta jedoch zum Verhängnis werden.