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Was ist von der Entrylist für die WEC 2023 zu halten?

Kolumne von Oliver Müller
Der Glickenhaus 007 wird auch 2023 in der WEC antreten

Der Glickenhaus 007 wird auch 2023 in der WEC antreten

38 Vollzeit-Autos und davon alleine 13 in der Königsklasse Hypercar. Die FIA WEC geht mit einem starken Feld in die Saison 2023. SPEEDWEEK.com blickt auf die Startliste und macht sich einige Gedanken dazu.

Die Sportwagen-WM (FIA WEC) steht vor einer atemberaubenden Saison 2023. Nach schier endlosen Jahren des Übergangs hat die WEC im Jahre 2023 endlich wieder ein Feld, das einer WM würdig ist. Alleine schon die Anzahl von 38 Autos ist beeindruckend. Noch mehr sticht aber ins Auge, dass 13 Hypercars um die Gesamtsiege kämpfen werden. Das gab es in der WEC in dieser Form noch nie und verspricht tolle Rennen. Doch nicht vergessen: Natürlich wird auch die Balance of Performance (BoP) eine große Rolle spielen.

Ein kleines Fragezeichen steht aber hinter dem Glickenhaus 007. Denn bereits 2022 wurden vom US-Team die Überseestationen ausgelassen. Man darf gespannt sein, ob der private Renner 2023 tatsächlich alle Rennen bestreiten wird. In Le Mans wird das Team aber auf jeden Fall wieder groß aufschlagen. Denn womöglich könnte beim Saisonhighlight (wie 2021 und 2022) sogar wieder ein zweiter 007 mit dabei sein. Interessant ist, dass Glickenhaus Romain Dumas als Piloten gemeldet hat. Der Franzose ist bekanntlich auch Porsche-Werksfahrer. Dumas fuhr zwar auch schon 2021 und 2022 für Glickenhaus, doch da war Porsche noch nicht in der Hypercar-Klasse aktiv. 2023 tritt er also in der WEC gegen seinen Arbeitgeber an.

Mit dem Vanwall Vandervell 680 ist nun auch endlich ein zweiter privater LMH vertreten. 2022 wurde der Entry noch abgewiesen, sodass lediglich ein Testjahr mit dem Auto absolviert wurde. So wie es scheint, sind zwischen Team und Rennserie nun alle Unklarheiten beseitigt, sodass die Zulassung erfolgte. Mit Jacques Villeneuve sitzt zudem ein bekannter Name im Cockpit. Der F1-Weltmeister von 1997 war 2007 und 2008 bereits im Werks-Peugeot-LMP1 unterwegs. Vor allem im Regen 2008 in Le Mans hat er sich aber nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. Es bleibt mal abzuwarten, wie er rund 15 Jahre später in der Top-Klasse performen wird.

Nicht in der Entrylist zu finden ist der Isotta Fraschini. Das private LMH-Projekt wollte mit einem Tipo 6 Competizione in der WEC mitfahren. Den Serienorganisatoren ist der Stand des Projekts wohl noch zu frisch. Vor wenigen Tagen wurde gerade erst das erste Monocoque ausgeliefert, sodass ein erstes Auto zusammengebaut werden kann. Erst dann kann mit Testfahrten begonnen werden. Isotta Fraschini hat sich bereits zu Wort gemeldet und einen Start im Laufe der Saison als Ziel in Aussicht gestellt. Doch dem müssten die Serienorganisatoren erst einmal zustimmen.

Wenig Überraschendes gibt es bei den drei LMH-Werksteams. Peugeot und Toyota treten mit jeweils zwei Wagen an. Im Cockpit sitzen dieselben Piloten, die auch die Saison 2022 beendet haben. Neueinsteiger Ferrari ist ebenfalls mit zwei Autos vertreten. Die sechs Piloten hatte die Marke aus Maranello kurz zuvor bereits selbst verkündet.

Auch in Bezug auf die Werks-LMDh-Engagements bringt die Verkündung der Entrylist keine Neuigkeit. Sowohl bei Porsche als auch bei Cadillac standen die Piloten bereits seit einiger Zeit fest. Cadillac wird in Le Mans auf jeden Fall noch einen weiteren Wagen am Start haben, der von Action Express Racing betreut wird. Vielleicht wird Cadillac Racing (also Chip Ganassi Racing) noch einen weiteren Boliden beim Klassiker an der Sarthe aufbieten dürfen. Dann wären es dort sogar drei Cadillac.

Die beiden privaten Porsche 963 werden beim Saisonauftakt in Sebring noch nicht im Grid stehen. Wann genau die beiden Privatwagen den ersten Renneinsatz absolvieren, steht noch nicht final fest. Die Tendenz geht in Richtung Spa-Francorchamps Ende April. Mit Yifei Ye (Hertz Team Jota) und Gianmaria Bruni (Proton Competition) sitzen auf jeden Fall aber auch hier offizielle Porsche-Piloten im Cockpit. Auch das zeigt, wie erst die Schwaben die privaten Entries nehmen.

Mit elf Fahrzeugen ist die LMP2-Klasse wieder einmal stark und breit besetzt. 2023 könnte das letzte LMP2-Jahr in der WEC (außerhalb von Le Mans) werden. Somit würde sich die Klasse standesgemäß verabschieden. Keine Überraschung ist, dass nur Oreca 07 gemeldet wurden (auch die beiden Alpine 470 sind umgetaufte Oreca 07). Mit Prema Racing, Vector Sport, United Autosports, Jota, WRT, Inter Europol und Signatech (sie betreuen die beiden Alpine) ist hier richtig starke Qualität mit dabei. Es wird also wieder spannende Rennen geben.

Auch die GTE-Autos werden 2023 zum letzten Mal dabei sein. Ab 2024 übernehmen dann die GT3 den GT-Slot in der WEC. Schön, dass mit Corvette C8.R, Ferrari 488 GTE Evo, Porsche 911 RSR und Aston Martin Vantage AMR alle vier GTE-Marken vertreten sind. Vor allem die private Corvette mit Ben Keating und Nicky Catsburg wird für Begeisterung sorgen. Dadurch, dass Iron Lynx/Iron Dames für 2023 von Ferrari auf Porsche gewechselt ist, ist der 911 RSR mit sechs Exemplaren das meistgenutzte Gefährt. In der Klasse muss pro Fahrzeug mindestens ein Bronze-Pilot mit im Auto sitzen. Somit wird dessen Performance in Bezug auf die Podiumsplätze bzw. die Klassensiege entscheidend sein. An dieser Stelle nochmals die vorläufige Entrylist zum Nachlesen.

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