Vorschau auf den Saisonauftakt der WEC in Sebring
Der Peugeot 9X8 beim Vortest in Sebring
Endlich ist die Zeit der Übergangjahre in der FIA WEC vorbei – und die WM ist ihrem Status wieder würdig. Nachdem Toyota in den letzten Jahren die WEC dominiert hat, ist für 2023 ebenbürtige Konkurrenz erwachsen. Und was für welche: Beim anstehenden Saisonauftakt am kommenden Freitag (17. März 2023) in Sebring sind elf Hypercars von sieben Herstellern am Start.
Bei den offiziellen WEC-Testfahrten (Prolog genannt) am letzten Wochenende machte aber dennoch Toyota den besten Eindruck. Die beiden GR010 Hybrid haben die meisten Runden abgespult und auch die schnellsten Zeiten auf der 6,019 Kilometer langen Strecke geboten. Toyota ist auch bei der Zuverlässigkeit stark aussortiert und dürfte als Favorit ins Rennen gehen.
Ebenfalls nicht zu unterschätzen sind die beiden LMDh-Modelle. Der Cadillac V-Series.R war das drittschnellste Auto beim Prolog und dürfte gut aussortiert ins Rennen gehen. Denn Cadillac hat beim IMSA-Saisonauftakt in Daytona bereits ein 24h Rennen absolviert. Auch Porsche war mit zwei 963 in Daytona am Start – hatte aber technische Probleme. Sollten diese gelöst sein, so könnten die beiden 963 in Sebring ganz vorne mitgeigen.
Ferrari hatte beim offiziellen Sebring-Test ebenfalls ansprechende Rundenzeiten dargeboten, erlebte wegen eines Crashs aber auch einen Rückschlag. Peugeot konnte beim Prolog noch nicht die Top-Zeiten mitgehen. Das liegt aber auch daran, dass die 9X8 auf der so speziellen Strecke in Florida noch nie zuvor privat getestet wurden. Bedeutet: Je länger das Rennwochenende dauert, desto mehr wird Peugeot nach vorne kommen.
Ermutigend war auch der Prolog-Auftritt des Vanwall Vandervell 680, der in Sebring sein WEC-Debüt gibt. Das private Fahrzeug fuhr ähnliche Rundenzeiten wie Peugeot. Ein Fragezeichen steht bei Privatteams aber auch immer hinter der Zuverlässigkeit. Bislang noch nicht auf Touren ist der Glickenhaus 007 gekommen. Beim Prolog-Test fehlten knapp drei Sekunden auf die Spitze. Der Glickenhaus hat (bis auf eine Ausfahrt eines Gentleman) aber seit dem WEC-Rennen in Monza im Sommer 2022 keinen Meter mehr abgespult.
Sebring hat in der Sportwagen-Welt große Tradition. Dort fand am 8. März 1953 auch der Start der ersten WM statt. Es siegte ein Cunningham C4-R. 2012 erlebte die neue FIA WEC ebenfalls ihre Geburtsstunde in Sebring mit dem Triumph eines Audi R18. Auch 2019 und 2022 war die WM zu Gast. Während 1953 und 2012 über die klassische 12h Distanz gefahren wurde, gehen die WEC-Rennen in Sebring seit 2019 über 1000 Meilen. Die 12h von Sebring gibt es natürlich immer noch. Doch die finden einen Tag später statt und zählen zur amerikanischen IMSA-Serie.
Die 6,019 Kilometer lange Strecke verfügt über 17 Kurven (sechs nach links und elf nach rechts). Rund 30 Prozent des Kurses bestehen aus Betonplatten. Im Durchschnitt gehen bei den Hypercars rund 48 Prozent der Strecke mit Vollgas-Stellung. Ein Hypercar-Fahrer schaltet rund 48 Mal pro Runde. Die geschätzte Stintlänge im Rennen beträgt 27 Runden.
Das sind die Zeiten der WEC in Sebring (in MEZ)
Mittwoch, 15. März 2023
erstes Training - ab 15:55 Uhr
zweites Training - ab 21:35 Uhr
Donnerstag, 16. März 2023
drittes Training - 16:55 Uhr
Qualifikation - ab 23:30 Uhr
Freitag, 17. März 2023
Rennen - ab 17:00 Uhr