Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Josef Newgarden: Der Indy-Sieger träumt von Le Mans

Von Gerhard Kuntschik
Josef Newgarden

Josef Newgarden

Der IndyCar-Pilot startet 2024 beim Saisonauftakt der amerikanischen IMSA-Serie und bestreitet in einem Porsche 963 die 24h von Daytona. Gerne würde Josef Newgarden auch mal beim WEC-Highlight, den 24h Le Mans, fahren.

Er folgt der «Tradition» vieler erfolgreicher Indycar-Piloten auf dem Weg zu den 24 Stunden von Daytona: Zum zweiten Mal tritt Josef Newgarden an diesem Wochenende für Porsche Penske Motorsport auf der Langstrecke in Florida in Aktion - mit großem Vergnügen und viel Ehrgeiz, wie der zweifache Indycar-Champion und aktuelle Titelhalter im Indy 500 im Gespräch mit SPEEDWEEK.com sagt.

«Der Wechsel von einem Indycar-Cockpit in einen Prototyp ist weniger schwierig als man glauben könnte. Der größte Unterschied ist wohl, dass ein Indycar dich verführt, ans absolute Limit zu gehen. Im GTP-Auto läufst du schnell Gefahr, es zu 'überfahren'. Es ist eine andere Herausforderung. Ein Indycar ist technisch relativ simpel, während ein GTP viel komplizierter und technologisch fortgeschrittener ist», erklärt der 33-Jährige. «Einen GTP musst du ständig verbessern, er verlangt mehr vom Fahrer. Da spielt sich im Hintergrund viel ab.»

Dass gerade der Marathon in Daytona am Saisonanfang immer wieder die besten Indycar-Piloten anzog, ist für Newgarden keine Überraschung: «Ich denke, jeder Rennfahrer will hier einmal erfolgreich sein, genauso wie in Le Mans oder Sebring. Das Rolex 24 ist fast wie Olympia, hier sind die Besten dabei. Mir geht es nicht anders, ich strebte immer schon eine Teilnahme hier an.»

Und wie kam der Penske-Pilot Newgarden zum Einsatz für Porsche Penske 2023 und nun? «Da war schon eine gewisse Hartnäckigkeit meinerseits dabei, ich versuchte immer zu erfahren, wie es um das Projekt steht. Team Penske ist ja wie eine Familie für mich, und Penske hat eine historische Beziehung zu Porsche. So ersuchte ich um die Möglichkeit, Teil dieses Projekts zu sein. Nun versuche ich, mit einer fehlerfreien Leistung meinen Einsatz zu rechtfertigen.»

Wenn es sein Hauptjob in der Indycar-Serie erlaubt, dann will Newgarden - dessen Vorfahren dänisch (Mutter) und deutsch (Vater) sind - noch weitere Langstreckenrennen bestreiten. Wie fast alle Piloten träumt er auch von einem Antreten in Le Mans: «Ich hoffe, dass sich diese Chance einmal ergibt.»

Und die Formel 1? «Ich habe eine gewisse Beziehung zur Formel 1, die ich aber nicht publik machen möchte. Ich fühle mich glücklich - und das ist keine Floskel -, in der Indycar-Meisterschaft teilnehmen zu können. Du hast dort alles unter deiner Kontrolle. Deshalb will ich auch weiter Indycars fahren.»

Dass mehr Fahrer von der Formel 1 zu den Indycars wechseln als umgekehrt, ist für Newgarden keine Überraschung, «auch wenn es erfolgreiche Umstiege von den Indycars in die Formel 1 gab, wie bei Villeneuve oder Montoya. Das Niveau der Toppiloten ist ungefähr gleich. Aber die Formel 1 ist viel mehr eine Herstellermeisterschaft. Bei den Indycars gibt es Unterschiede unter den Teams, aber nicht so sehr in der Technik.» Übrigens: Von den Indy-500-Siegern der letzten zehn Rennen haben vier eine F1-Vergangenheit (Montoya, Rossi, Sato, Ericsson).

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