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Ford steigt 2027 in die Hypercar-Klasse der WEC ein

Von Oliver Müller
Mit dem Ford GT wurde 2016 die GTE-Pro-Klasse in Le Mans gewonnen

Mit dem Ford GT wurde 2016 die GTE-Pro-Klasse in Le Mans gewonnen

Der amerikanische Autobauer will einen Prototypen auf LMDh-Basis an den Start bringen. Damit kehrt Ford ab 2027 auch zu den 24 Stunden von Le Mans zurück. Die legendäre Rivalität mit Ferrari wird somit wiederbelebt.

Die Hypercar-Klasse der Sportwagen-WM (FIA WEC) boomt weiter. Nun hat auch Ford bekanntgegeben, mitspielen zu wollen - und den Einstieg für die Saison 2027 angekündigt. Die Amerikaner wollen einen Rennwagen auf LMDh-Basis an den Start bringen. Mit welchem der vier erlaubten LMDh-Chassis-Lieferanten gearbeitet wird, ist aktuell noch unklar.

Ford ist im Langstrecken-Motorsport natürlich keine Unbekannte. Mit diversen Abwandlungen des Ford GT40 konnten zwischen 1966 und 1969 vier Siege bei den 24 Stunden von Le Mans geholt werden. Die damalige Rivalität mit Ferrari wurde vor einigen Jahren in einem Hollywood-Film (mehr oder weniger gut) nacherzählt. Ferrari ist bekanntlich aktuell auch in der Hypercar-Klasse unterwegs. Somit kommt es zu einem Wiedersehen.

Im Jahre 2016 kehrte Ford schon einmal werksseitig zurück nach Le Mans. Jedoch ging man nicht in die Top-Klasse (die damals LMP1 hieß), sondern trat mit dem Ford GT in der GTE-Pro-Kategorie an. Aber mit Erfolg: Direkt 2016 konnte der Klassensieg beim Klassiker in Westfrankreich eingefahren werden.

«Wir betreten bei Ford eine neue Ära der Performance und des Rennsports», kommentiert Bill Ford. «Wenn wir Rennen bestreiten, fahren wir, um zu gewinnen. Und es gibt keine Strecke oder kein Rennen, das für unsere Geschichte mehr bedeutet als Le Mans. Hier sind wir in den 1960er Jahren gegen Ferrari angetreten und haben gewonnen. Hierher sind wir 50 Jahre später zurückgekehrt, haben die Welt geschockt und Ferrari erneut geschlagen. Ich bin begeistert, dass wir nach Le Mans zurückkehren und auf höchstem Niveau im Langstreckensport antreten. Wir sind bereit.»

Auch aktuell ist Ford in Le Mans aktiv. Seit 2024 bilden die LMGT3-Autos die kleine Klasse in Le Mans (und der FIA WEC). Dort fahren zwei Mustang LMGT3, die jedoch als Kundenprogramm aufgesetzt sind.

Grundsätzlich ist noch wenig über das LMDh-Programm von Ford bekannt. Beispielsweise wurde noch nicht mitgeteilt, ob neben der FIA WEC zusätzlich auch die amerikanischen IMSA-Serie beschickt wird.

Sollten alle Hersteller an Bord bleiben, platzt die Hypercar-Klasse 2027 dann aus allen Nähten. Derzeit fahren Toyota, Ferrari, Peugeot und Aston Martin mit Prototypen auf LMH-Basis in der WEC. Alpine, Cadillac, BMW und Porsche sind mit LMDh-Autos in der WEC unterwegs. 2026 kommt noch die Hyundai-Tochter Genesis hinzu. Nicht in der WEC, sondern aktuell nur in der IMSA, fahren auch Acura und Lamborghini mit LMDh-Rennern.

Kurz zur Erklärung: Ein LMDh ist technisch weniger aufwendig als ein LMH - und somit etwas günstiger. Beispielsweise stammen Chassis und Hybridsystem von Zulieferern und müssen somit nicht selbst entwickelt werden.

«Es ist eine wunderbare Nachricht, Ford zum ersten Mal seit fast 60 Jahren wieder auf höchstem Niveau bei den 24 Stunden von Le Mans begrüßen zu dürfen», strahlt Pierre Fillon (Präsident des Le-Mans-Veranstalters Automobile Club de l'Ouest). «Die Marke hatte schon immer eine enge Verbindung zu diesem ganz besonderen Rennen, und die Geschichte zeigt, dass Ford nicht antritt, um Zweiter zu werden. Die Erneuerung der berühmten Rivalität mit Ferrari ist wirklich eine aufregende Aussicht.»

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