12h Sebring: André Lotterer holt erste WEC-Pole
Die Schnellsten Prototypen-Piloten in Sebring
André Lotter sicherte sich im Qualifying der 12h von Sebring eine kleine, aber feine Fussnote in der Sportwagengeschichte. Der letztjährige Le Mans-Sieger holte sich im Audi R18 TDI die erste Pole in der neu aufgelegten Sportwagen-Weltmeisterschaft. Am Ende des Qualifying lag der Audi-Werksfahrer 0,4 Sekunden vor Kollege Tom Kristensen. Romain Dumas, dem ein Dreher zum Ende der Session bei der Zeitenjagd nicht half, komplettiert das Audi-Trio an der Spitze.
Auf der Fahrt zur Pole im Qualifying erlebte Lotterer ein kleines Kuriosum: Eine Stop-Go-Strafe nach einem Geschwindigkeitsverstoss in der Boxengasse. «Der Pit-Limiter war nicht eingestellt als ich losgefahren bin, und ich habe nicht darauf geachtet. Ich war selbst etwas verstaunt, wie gross am Ende der Vorsprung vor dem Schwesterauto war, denn ich hatte zum Ende einer eigentlich guten Runde noch zwei kleine Fehler.» Lotterer ist sich aber bewusst das es im Rennen bei mehr 60 Startern kein Spaziergang wird. «Bei diesem Rennen bin ich nicht erpicht darauf, den Start zu fahren. Es wird in den ersten Stunden vor allem darum gehen Kontakte zu vermeiden.»
Schnellster Nicht-Audi war Klaus Graf im Pickett-Honda als Vierter. Vom Audi-Kosmos trennten den schnellsten LMP1-Benziner 1,7 Sekunden. Der Schwarzwälder vermied es aber nach dem Qualifying mit dem Finger auf die Diesel zu zeigen, immerhin war Graf Schnellster ALMS-Vertreter und weiss, dass die Audi ohnehin kaum zu schlagen sein werden. «Unser Auto ist noch ziemlich neu, wir müssen es noch kennenlernen. Es ist auch das erste Mal, dass das Team einen Neuwagen einsetzt, und das ist ohne Erfahrungswerte auch eine Herausforderung.» Hinter dem Honda reihten sich der OAK-Pescarolo von Moreau/Kraihammer/Baguette und der JRM-Honda von Brabham/Chandhok/Dumbreck ein. Nick Heidfeld startet im Lola-Toyota von Rebellion in sein erstes Rennen in einem LMP1-Prototypen als Achter.
Ein französisches Duell gab es in der LMP2-Klasse. Olivier Plá schlug im OAK-Morgan Landsmann Stéphane Sarrazin im Starworks-Honda.
In der GT-Klasse bestätigte sich im Qualifying die starke Performance von Ferrari aus den Trainings. Auf der letzten Runde knöpfte Gianmaria Bruni (AF Corse) im Ferrari 458 Italia Markenkollege Jaime Melo (Luxury Racing) noch die Pole ab. Einzig die beiden Werks-Corvette vermochten dem Ferrari-Duo Paroli zu bieten, allerdings handelte der drittschnellste Jan Magnussen auch schon eine halbe Sekunde Rückstand auf Bruni ein.
Lange Gesichter gab es im Porsche-Lager. Jörg Bergmeister war im neuen 2012-Elfer von Flying Lizard Siebter, allerdings mit satten 1,7 Sekunden Rückstand auf die Ferrari-Bestzeit.
Eine Ferrari-Doppelpole gab es auch in der GTE-Am-Klasse, Dominik Farnbacher (Luxury Racing) setzte sich gegen Nic Jönssen (Krohn Racing) durch. Das von der GT-Klasse in die LMPC-Klasse gewechselte RSR-Team holte sich beim Prototypendebut mit Bruno Junqueira die Pole bei den Einheits-Prototypen, Sean Edwards war im NGT-Porsche schnellster in der GTC-Klasse.