MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

12h Sebring: Kristensen/McNish/Capello siegen!

Von Oliver Runschke
WEC-Auftaktsieger Kristensen, Capello, McNish

WEC-Auftaktsieger Kristensen, Capello, McNish

Die «Alten» können es noch: Der «gelbe» Audi führt R18 Doppelsieg bei der WEC-Premiere an, BMW wiederholt Vorjahressieg in der GT-Klasse.

Was der Peugeot-Rückzug für die Sportwagenwelt bedeutet, wurde spätestens bei den 12h von Sebring klar. Audi dominierte das an der Spitze weitestgehend spannungsfreie Rennen nach belieben, dass nach den teilweise turbulenten Trainings befürchtete Crashfestival blieb aus. Nach 12h Fahrt stellten Tom Kristensen, Allan McNish und Dindo Capello im Audi R18 TDI den 10. Sebring-Sieg im Zeichen der vier Ringe sicher und feierten einen historischen ersten Sieg in der wiederbelebten Sportwagen-WM.

Das zuletzt nicht vom Glück verfolgte Trio lieferte ein fehlerloses Rennen ab, war über die gesamte Renndauer der schnellste Audi und kam problemlos über die Distanz. Lotterer/Fässler/Treluyer im #1 Audi verloren zur Rennmitte 30 Minuten nach dem Wechsel der Schalteinheit. Bernhard/Dumas/Duval im dritten Vorjahres-R18 lagen bis zur letzten Rennstunde noch in der gleichen Rennrunde wie die Sieger, nach einem Kontakt mit einem Konkurrenten verlor Bernhard dann allerdings vier Runden. «Obwohl es vielleicht nicht danach aussah, war das einer unserer schwierigsten Sebring-Siege» sagte Dindo Capello. «Durch die vielen Starter musste man in jeder Kurve hochkonzentriert sein.»

«Den Audi R18 TDI mit einem Sieg in den Ruhestand zu verabschieden ist sehr schön», freute sich Allan McNish. «Wir hatten 2011 nicht die beste Saison, dass Jahr nun mit einem Sieg zu beginnen, ist schon ein sehr guter Start.»

Vor einem Drama in der letzten Rennstunde blieb der Pickett-Honda von Klaus Graf/Lucas Luhr/Simon Pagenaud nicht verschont. 40 Minuten vor dem Rennende verweigerte der auf Platz drei liegende HPD ARX-03a die Aufnahme von Benzin. Bestplazierter Benziner-LMP1 wurde so der alte, aber gewohnt zuverlässige Pescarolo von Collard/Boullion/Jousse auf Platz sechs hinter den schnellsten drei LMP2. Der Sieg in der ALMS-LMP ging an den neuen Dyson-Lola von Dyson/Smith/Kane, das Pickett-Duo wurde noch auf ALMS-P2 gewertet. Die LMP2 gewannen Sarrazin/Dalziel/Potolicchio beim Premiereneinsatz des Starworks-HPD ARX 03b.

Für die Spannung musste beim 60. Geburtstag der 12h einmal wieder die GT-Klasse herhalten, die einen beinharten Kampf bis zur letzten Runde lieferte. Olivier Beretta (AF Corse-Ferrari) und Joey Hand (RLL-BMW M3) kämpften mit dem Messer zwischen den Zähnen. Beretta drängte Hand in der letzten Runde von der Piste, fing sich dabei aber einen Reifenschaden ein. Dadurch schaffte Hand wieder den Anschluss und zog wie auch Jan Magnussen (Corvette) in Turn 17 am Ferrari vorbei und stellte zusammen mit Dirk Müller und Neuzugang Jonathan Summerton den Klassensieg sicher.

Ferrari darf man als Verlierer bezeichnen, nicht zuletzt weil Beretta nach dem Rennen wenig glaubhaft den Reifenschaden dementierte. Zwar gewann das AF Corse-Trio in der WEC-GTE-Wertung, Ferrari hätte aber mit dem zweiten AF Corse-458 und dem Luxury-Pro-Ferrari nach dominanter Startphase die Chance auf einen souveränen Sieg gehabt. Doch Bruni verlor in der Startphase mit Elektronikproblemen viel Zeit und Melo rutschte im Luxury-458 auf einer Ölspur ins Verderben.

Nicht ganz problemlos verlief das Rennen für den siegreichen BMW. Joey Hand: «Wir hatten in der ersten Rennhälfte eine Stop&Go-Strafe und einige Elektrikprobleme, die zusätzliche Stopps notwendig machten. Doch dank einer sehr guten Strategie sind wir immer in der Führungsrunde geblieben und konnten so in der zweiten Rennhälfte angreifen.» Als Sechste kamen Lieb/Lietz/Pilet im Felbermayr-Proton-Porsche 911 ins Ziel, deren brandneuer 2012er Elfer nach dem grossen Rückstand im Qualifying unter Rennbedingungen besser lief. Durch eine Stop&Go-Strafe nach einem Boxenstoppvergehen verlor das Porsche-Trio in der Schlussphase allerdings leicht den Anschluss. Jubel gab es beim Felbermayr-Proton-Team dann aber dennoch nicht nur über WEC-GTE-Platz zwei von Lieb/Lietz/Pilet. Teamchef Christian Ried, Gianluca Roda und Paolo Ruberti gewannen die GTE-Am-Klasse für Vorjahresfahrzeuge. Riesen-Pech hatte Flying Lizard. Ferrari-Pilot Dominik Farnbacher fuhr Jörg Bergmeister in der Einführungsrunde aufs Heck. Am Lizard-Elfer musste eine Stunde geschraubt werden, was die Chance auf jedes anständige Resultat vereitelte.

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