MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Lotterer sichert Audi-Hybrid-Pole

Von Guido Quirmbach
Pole mit Dame: Marcel Fässler, André Lotterer, Benoit Treluyer

Pole mit Dame: Marcel Fässler, André Lotterer, Benoit Treluyer

Audi deutlich in der Favoritenrolle in Le Mans. Luxury-Ferrari auf GTE-Pole.

Audi wurde seiner Favoritenrolle für die 80. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans gerecht. André Lotterer gelang wie schon in Sebring die Pole-Position. Mit 3.23.787 min war er im R18 e-tron-quattro zwei Zehntel schneller als Loïc Duval im R18 ultra, der im zweiten Abschnitt seinem Teamkollegen die Pole vorrübergehend abgejagt hatte, sich dann aber im dritten Qualifying geschlagen geben musste.  Damit gehen die Vorjahressieger Lotterer/Treluyer/Fässler am Samstag vom ersten Startplatz aus ins Rennen.

Erst auf Rang drei der erste Toyota von Anthony Davidson, der gemeinsam mit Kazuki Nakajima in den letzten 15 Minuten des Trainings einen Angriff auf die Pole startete. Dabei konnten sich zwar beide Toyotas steigern, aber mehr als die Startplätze 3 und 5 war nicht drin. «Ein guter Tag. Wir konnten das Auto weiter verbessern, ich hatte das Glück, dann noch einen neuen Reifensatz zu bekommen. Schön fürs Team und ein WM-Punkt dazu», äusserte sich der Pole-Setter.

Die Überlegenheit der Audi scheint aber weit grösser, als es der Abstand von einer Sekunde im Quali ausdrückt. Schnelle Runden um den Bereich von 3.28 erzielten alle Audi-Piloten am Fliessband.

Alles andere als ein reibungsloses Training hatte Toyota. Verlief der Testtag noch glatt, hatten hier beide Fahrzeuge ihre Probleme. Gestern hatte Davidson bereits nach fünf Runden Motorschaden. Als Alex Wurz nachts sein Auto übernahm, gab es Leistungsverlust. Heute war Davidson in langsamer Fahrt unterwegs, und auch Ausrutscher von Davidson und Lapierre sorgten für Unterbrechungen im Programm. Die eh nicht grossen Hoffnungen auf ein spannendes Rennen um den Gesamtsieg erhielten jedenfalls einen ordentlichen Dämpfer. Toyota ist fraglos schnell, aber für einen Sieg hier in Le Mans wahrscheinlich nicht reif.

Schnellstes Privatteam war Strakka-Racing auf dem HPD, die sich gegen den Rebellion von Neel Jani durchsetzten. Es waren die beiden einzigen Prototypen, die unter der Marke von 3.30 Minuten blieben. Damit waren sie zumindest schneller als der private Oreca-Peugeot im vergangenen Jahr, aber von den Werksteams sind sie meilenweit entfernt.

Bestes LMP2-Fahrzeug wurde der ADR-Oreca von Graves/Charouz/Martin, der in letzter Minute den OAK-Morgan-Judd von Olivier Pla verdrängte. Der Pecom-Oreca-Nissan mit Pierre Kaffer startet von Position 5, der Lotus des deutschen Kodewa-Teams von Rang 17.

Geht man nach allen Erfahrungswerten, kombiniert mit der Zeitenliste, wird der Sieger in der GTE-Pro-Kategerie aus dem Corvette- oder Ferrari-Lager kommen. Zwar war auch der Aston Martin von Darren Turner im gleichen Geschwindigkeitsbereich, doch wäre ein problemloses Rennen des Vantage eine Überraschung. Die schnellste GTE-Zeit fuhr Fred Makowiecki im Ferrari von Luxury-Racing mit 3.55.393 min, gefahren in der zweiten von drei Qualifying-Sitzungen. Lange Gesichter hingegen bei Porsche, denen mehr als zwei Sekunden fehlen. Schnellster der Weissacher war auch überraschend der in der GTE-Am startende Flying-Lizard-Porsche von Patrick Pilet, der knapp schneller war als Marc Lieb im 911 von Felbermayr-Proton. Lieb ist wenig optimistisch: «Laut unseren Berechnungen werden wir im Rennen pro Stint rund 20 Sekunden verlieren!»

Grossen Respekt muss man vor der Leistung der Mechaniker von AF Corse haben. Heute Morgen wurde die Ersatzkarosse des 458 angeliefert, rund 30 Minuten vor Ende des Trainings ging Toni Vilander auf seine ersten Runden und konnte immerhin noch sieben Autos hinter sich lassen.

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