Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Grosser Aufwand für kleine Pokale

Von Guido Quirmbach
Einer der insgesamt drei Werks-Porsche 924 GT von 1980

Einer der insgesamt drei Werks-Porsche 924 GT von 1980

Porsche fährt als Werksteam 2013 «nur» um den Klassensieg. Neu ist das aber nicht.

In Le Mans ist Porsche der Hersteller mit den meisten Gesamtsiegen, 16 Mal siegten die Weissacher zwischen 1970 und 1998 beim wichtigsten Langstreckenrennen weltweit. Allerdings feierte das Werk auch schon viele Klassenerfolge, insgesamt 98 bis heute. So hatte Porsche überhaupt erst mit dem 917 in den Jahren 1969-1971 einen Wagen, der von der Papierform ein Siegerauto war. Bis dahin kämpfte man in den Klassen.

Doch auch nachdem die beiden ersten Gesamtsiege eingefahren waren, war das Werk einige Male vor Ort, um nur die kleinen Pokale abzuholen. 1973 und 74 mit dem Carrera., der es mit Herbert Müller und Gijs van Lennep 1974 sensationell bis auf Rang 2 schaffte.

1980 startete das Werk ebenfalls nicht mit Anspruch auf den Gesamtsieg. Stattdessen fuhren drei 924 Carrera GT, die es im Training nicht unter die besten 30 schafften. Aber immerhin gab es Rang 6 im Rennen durch Jürgen Barth und Manfred Schurti. Die 924 waren nicht schnell, aber zuverlässig.

Als 1981 der damalige Porsche-Vorstandsvorsitzende Peter Schutz kurz nach seinem Amtsantritt erfuhr, dass das Werksteam in Le Mans mit dem 944 nur um Klassensiege fahren wird, sprach er: «Wenn Porsche in Le Mans fährt, dann um zu gewinnen.» Flugs wurden zwei 936 modifiziert und zusätzlich genannt, Ickx/Bell sorgten für den fünften von inzwischen 16 Gesamtsiegen von Porsche in Le Mans.

Bis 1988 war das Werk dann nur auf Gesamtsieg gepolt und schaffte dies 1981, 1982, 1983, 1986 und 1987.

Nach 5 Jahren Pause kam ein Werksteam 1993 wieder nach Le Mans: Gegen die Prototypen von Peugeot und Toyota war der 911 Turbo S LM zwar chancenlos, aber Porsche wollte ein Zeichen im wieder auferweckten GT-Sport setzen. Ein Unfall von Walter Röhrl verhinderte eine Zielankunft.

Ein Sonderfall durch und durch war das Rennen 1994. Offiziell war es kein Werkseinsatz, der Bewerber war Dauer-Racing. Doch viel mehr als Namensgeber war Dauer nicht, in Le Mans regierte Personal vom Werk und Joest-Racing. Im Vorfeld wurde als Ziel der Klassensieg verkündet, schliesslich war der 962 ein GT und kein Prototyp. Chef-Ingenieur Norbert Singer hatte eine Reglementslücke gnadenlos ausgenutzt. Nachdem die favorisierten Toyota strauchelten, gab es Porsche-Gesamtsieg Nummer 13 durch Haywood/Baldi/Dalmas.

Um dieses Ergebnis 2013 zu wiederholen, müsste etwas viel passieren. Doch das Ziel des 17. Gesamtsieges wird Porsche ja dann bereits ab 2014 verfolgen.

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