Buemi: «Das Team weiss jetzt, was zu tun ist»
Sébastien Buemi mit seinen Teamkollegen Anthony Davidson und Stephane Sarrazin (v. li.)
Sébastien Buemi wird 2013 wie schon 2012 sowohl als Simulations- und Ersatzfahrer in der Formel 1 bei Red Bull Racing als auch bei Toyota in der Langstrecken-Szene tätig sein. Der Schweizer sieht einen grossen Unterschied zwischen dem aktuellen Zustand des Toyota-Teams und dem Status quo vor einem Jahr. «Jetzt wissen alle, was zu tun ist. Wir haben nicht den Zeitdruck des Vorjahres. Ich gehe mit viel Vertrauen in diese Saison.»
Da hat beim Westschweizer aus Aigle das Engagement mit Toyota in der Langstrecken-WM übrigens Priorität vor dem Job bei Red Bull Racing: «Ich kann nicht bei Toyota fahren, aber sagen, da und da hab ich dann übrigens keine Zeit. Und für Red Bull ist es ein grosser Vorteil, wenn ich durch Renneneinsätze in Schwung bleibe.» Die erste Kollision wird es beim Start der Langstrecken-WM in Silverstone Mitte April mit dem GP in China geben. Nachdem Toyota beide TS030h in die WM einschrieb, wird Buemi auch alle Läufe bestreiten.
Einzige Ausnahme ist Kazuki Nakajima, der bei Verpflichtungen in Japan passen wird, wodurch Wurz und Lapierre die Fahrerarbeit zu zweit erledigen müssen.
«Unser Auto wird schnell sein, das können wir nach dem Vorjahr und dem ersten Test wohl sagen», meint Buemi, «aber wir kennen eben die Standfestigkeit in 24 Stunden nicht.» Die tatsächliche Form von Rivale Audi traut sich Buemi nicht einzuschätzen: «Ich nehme an, sie haben auf unsere Siege im Vorjahr reagiert. Aber wir wissen nicht, wie viel Spielraum Audi für Verbesserungen hat.»
Der Schweizer sieht Toyota heuer auch deswegen in besserer Position, weil der Weg klar vorgegeben ist: «Im Vorjahr experimentierten wir lange damit, ob wir den E-Motor auf die Vorder- oder Hinterachse wirken lassen. Dadurch wurden viele Systeme für beide Varianten ausgelegt. Jetzt ist klar, dass wir bei der Hinterachse bleiben, ein Umbau ist nicht mehr möglich. Das ist zumindest eine klare Vorgabe.»
Auch Buemi würde wie etwa Teamkollege Alex Wurz einen Le-Mans-Sieg über den WM-Titel stellen, meint aber: «Na ja, schön wäre natürlich beides.»
In der Formel 1 sei er (bei Force India, Anm.) «sehr, sehr nahe» an einem Stammcockpit gewesen, «doch nach vielen Gesprächen zerbrach alles.» 30.000 Kilometer hat er im Vorjahr im Red-Bull-Simulator abgespult, bei Toyota waren es deutlich weniger, «aber dafür haben wir in der WEC ja die Tests während der Saison.»
Unzufrieden mit seinem Doppeljob wirkt Buemi jedenfalls nicht.