Alle Fünfe: Jani und Rebellion dominieren Test
Rebellion (rechts) schlug Strakka beim Test
Mit Ergebnissen von offiziellen Saisonvortests ist das immer so eine Sache. Zeiten sind grundsätzlich mit Vorsicht zu geniessen und taugen im Regelfalls keinesfalls zur Standortbestimmung sondern allenfalls dazu, einige Tendenzen für den Start der neuen Saison abzuleiten. Doch selbst unter diesem Aspekt war der zweitägige Test der Sportwagenweltmeisterschaft in Le Castellet im wesentlichen für die Katz, zu dünn war das Feld in Südfrankreich gesät um aus den Ergebnissen irgendeine Prognose für den Saisonstart in Silverstone in zwei Wochen zu konstruieren.
Die interessante Frage, das Königsduell zwischen Audi und Toyota, wurde in Le Castellet nicht beantwortet, denn beide «Big-Player» zogen es vor den Test auszulassen und werden erst beim Saisonstart in Silverstone die Schwerter erstmals kreuzen. In der LMP1-Klasse testeten nur die Privatteams Rebellion (Lola-Toyota) und Strakka (Honda) und in der extrem Spannung versprechenden GTE-Pro-Klasse war nicht zu erwarten, das es Porsche gleich beim ersten öffentlichen Test darauf abgesehen hat Ferrari in die Schranken zu weisen, zudem fehlte Aston Martin mit dem neuen Auto.
Strakka kann Rebellion beim Test nicht Paroli bieten
An der Spitze hatte Rebellion den Test deutlich im Griff. Neel Jani, der gemeinsam mit Nico Prost testete, setzte in allen fünf Testsessions die Bestzeit und konnte sich als absolute Bestzeit in der finalen Session am Samstagnachmittag eine 1:43,521 Min. gutschreiben lassen. Damit trennte das Lola-Coupé am Ende eine halbe Sekunde von deren einzigen Konkurrenten in der «LMP1-Privatteamklasse», dem Strakka-Honda mit Danny Watts, Jonny Kane und Nick Leventis.
Bei den LMP2 machte OAK Racing einen starken Eindruck, Martin Plowman, Bertrand Baguette und Ricardo Gonzales drehten die schnellste LMP2-Runde des Tests vor dem Schwesterauto mit Olivier Pla und Alex Brundle. Die beiden Oreca-Nissan von G-Drive und ADR-Delta, in denen unter anderem Antonio Pizzonia und Mike Conway testeten, drehten die dritt- und vierschnellsten Runden.
Der neue Lotus T128, der uns durch einen Kooperation mit der technischen Kleinstserienfirma Praga nun als Lotus-Praga verkauft wird, drehte am Samstag insgesamt 30 Runden und war mit James Rossiter am Steuer immerhin eine halbe Sekunde schneller als Jan Charouz im Vorjahres-Lola-Judd. Vor dem Saisonstart ist bei Lotus aber noch etwas Feintuning notwenig, auf die Klassenbestzeit von Baguette fehlten Rossiter zwei Sekunden.
Porsche unterliegt Ferrari - noch
In der GT-Klasse bleibt die wenig überraschende Erkenntnis, das Porsche mit dem neuen 911 RSR auf Kurs liegt, auch wenn am Ende gut 0,6 Sekunden auf die Klassenbestzeit fehlte, für die Giancarlo Fisichella im AF Corse-Ferrari 458 Italia verantwortlich war. Das Porsche-Werksteam zog in Südfrankreich souverän und konzentriert das Programm des letzten Tests mit dem neuen Elfer vor dem Saisonauftakt in Silverstone durch. Im Zeitalter von «Balance of Performance» werden ohnehin frühestens in Silverstone die Hosen heruntergelassen, wenn nicht sogar erst in Le Mans.
Die Bestzeit in der GTE-AM-Klasse ging an den AF Corse-Ferrari 458 von Griffin/Gerber/Cioci.