MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Sao Paulo: Fässler/Treluyer (Audi) auf Pole

Von Oliver Runschke
Audi startet in Interlagos aus der ersten Startreihe, doch Toyota folgt dicht auf. Aston Martin in der GT-Klasse vorn.

Audi startet mit beiden R18 e-tron quattro beim vierten Lauf der FIA WEC in Interlagos aus der ersten Startreihe. Im Qualifying zu den «6h von Sao Paulo» fuhren Marcel Fässler und Benoit Tréluyer, die sich ihren R18 mit André Lotterer teilen, vor ihren Teamkollegen Tom Kristensen/Loic Duval auf den ersten Startplatz. Anthony Davidson und Sébastien Buemi, die das Qualifying im Toyota TS030 fuhren, landeten auf Rang drei. Toyota kann trotz Startplatz drei hoffen: In der High-Downforce-Konfiguration, die die Japaner an diesem Wochenende erstmals am TS030 einsetzen, ist der Rückstand auf Audi in Brasilien deutlich geringer als bei den ersten drei Läufen. 

Das Toyota im Qualifying das Nachsehen hat, war schon nach dem Quali-Durchgang der ersten Fahrer klar. Die Startaufstellung wird in der FIA WEC nach dem Durchschnitt der je zwei schnellsten Rundenzeiten von zwei Fahrern im Quali ermittelt. Fässler knallte zu Beginn die beiden schnellsten Rundenzeiten des gesamten Wochenendes auf die Bahn und blieb als einziger Fahrer unterhalb der Marke von 1:21 Min. Die besten schnellsten Runden von Toyota-Pilot Sébastien Buemi lagen im Schnitt 0,7 Sekunden hinter der Bestzeit des Schweizers. Damit war klar, dass Anthony Davidson, der bisher schnellste Toyota-Pilot in Brasilien, den Rückstand mit seinen beiden schnellsten Runden kaum zufahren konnte. Zumal Davidson auch noch Pech hatte: Gerade als der Brite in seine zweite schnellste Runde startete, kreiselte Tom Kristensen im Senna-S von der Strecke. Anschliessend war nach einem Ausrutscher von Kevin Weeda (Lotus T128) wieder gelb im ersten Sektor. Das Qualifying wurde drei Minuten vor dem Ende abgebrochen, nachdem ein kleiner Werbeballon auf der Start-Ziel-Geraden abstürzte.

«Marcel hat gleich zu Beginn auf neuen Reifen zwei sehr gute Runden hingelegt», freute sich Tréluyer nach der Pole. «Als ich Auto sass, war ich nicht ganz zuversichtlich, dass es noch für die Pole reicht. Doch bei mir ging es dann mit jeder Runde besser und am Ende hat es geklappt.»

Toyota: Deutlich geringerer Rückstand auf Audi

Toyota liegt zwar wie in Spa und Le Mans hinter den Audi, allerdings ist der Rückstand kleiner als zuvor. In der absoluten Bestzeit war die schnellste Quali-Runde von Fässler (1:20,784 MIn.) zwar eine halbe Sekunde schneller als die von Buemi gesetzte Toyota-Bestzeit (1:21,369 Min.), allerdings beträgt der Rückstand des TS030 über den Durchschnitt der vier schnellsten Runden im Qualifying nur 0,277 Sekunden. Angesicht der Tatsache, dass Toyota seit den 24h von Le Mans mit einem grösseren Tankvolumen antreten darf, könnte sich im Rennen eine interessante Konstellation ergeben, wenn die Japaner damit in der Lage sind, einen Boxenstopp gegenüber den Audi einzusparen. «Wir liegen näher an Audi als bisher in dieser Saison. Ich habe das Gefühl, dass wir im Rennen um den Sieg kämpfen können», ist Davidson optimistisch.

In der LMP2-Klasse stellten Mike Conway/John Martin ihren Oreca-Nissan von G-Drive auf die Pole vor Pierre Kaffer/Nic Minassian im Pecom-Oreca-Nissan.

Stanaway und Lamy überraschen mit GTE-Pole

Eine kleine Überraschung gab es bei den GTE-Klasse: Wie erwartet fuhr Aston Martin auf die Pole. Doch nicht Stefan Mücke und Darren Turner, die das freie Training dominierten, schnappten sich den ersten Startplatz im Vantage GTE, sondern deren Teamkollegen Richie Stanaway und Pedro Lamy. Im Rennen werden Stanaway/Lamy aber kaum Chancen auf den Sieg haben, den die beiden Polesetter teilen sich den Aston Martin mit Gentlemen-Fahrer Paul Dalla Lana.

Marc Lieb und Richard Lietz stellten ihren Werks-Porsche 911 RSR auf Startplatz zwei vor Mücke/Turner, dahinter folgt der Ferrari 458 Italia von Kobayashi/Vilander. Richard Lietz: «Wir haben das Auto extra fürs Qualifying so verändert, dass wir einige wenige Runden wirklich schnell fahren konnten. Bei Marc hat das in der dritten Runde auch perfekt funktioniert. Bei mir haben die Reifen im Anschluss dann schon etwas abgebaut. Trotzdem kam der zweite Startplatz heraus.» Jörg Bergmeister und Patrick Pilet hatten Pech im Verkehr und mit gelben Flaggen und stellten den zweiten Werks-Porsche auf Startplatz sieben. 

Die GTE-Am-Pole ging an den Ferrari 458 Italia von Matt Griffin und Marco Cioci vor dem Aston Martin von Nygaard/Poulsen/Thiim.

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