Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Larbre-Corvette: Sauer auf Einstufung, Hoffen auf C7

Von Oliver Runschke
Schwierige Saison für Larbre in der FIA WEC

Schwierige Saison für Larbre in der FIA WEC

Vom WM-Titel zum Mittelmass: Larbre Competition findet deutliche Worte über die FIA WEC-Saison 2013. Probleme beim Start mit der neuen Corvette C7.R.

«Das Beste an der Saison waren eigentlich nur die Hotels, in denen wir in diesem Jahr abgestiegen sind», fasst Patrick Bornhauser, französischer Gentlemen-Fahrer in der Corvette ZR1 von Larbre Competition in der GTE-Am-Klasse der Sportwagen-WM FIA WEC zusammen. «Für mich konnte die FIA WEC in diesem Jahr gar nicht schnell genug enden.»

Im vergangenen Jahr gewann die Truppe um Sportwagen-Haudegen Jack Leconte noch die Klasse. Doch in dieser Saison rutschte die private Corvette-Mannschaft ins Mittelmass ab. Auch die neuere Widebody-Version der Corvette, die Larbre erstmals fahren durfte, half nicht. Das Ergebnis war ernüchternd: Die Saison beendet Larbre auf Rang fünf, erstmals seit 1996 lag das Team damit am Jahresende nicht unter den ersten drei einer Meisterschaft.

Für das schlechte Abschneiden macht Larbre die Fahrzeugeinstufung verantwortlich. Für Le Mans wurden die Corvette in beiden GT-Klassen eingebremst, bei den 24h stand auch das Werksteam im nirgendwo. Auch beim WEC-Lauf in Brasilien und beim Rennen in Austin litt Larbre unter der Einstufung, die erst für Fuji angepasst wurde. Nach dem Rennen in Japan, das keines war und dem spektakulären Boxenfeuer in Shanghai gab es beim Finale in Bahrain Rang vier. Allerdings trat Larbre mit Patrick Bornhauser, Fernando Rees und Julien Canal nicht mit dem fahrerisch stärksten Trio der Klasse an. Die Konkurrenz war nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ grösser als im Jahr zuvor.

«Die Fahrzeugeinstufung hat uns insbesondere in Le Mans weh getan, denn dort werden doppelte Punkte vergeben. Dass es nach Le Mans von Seiten der Organisation keine Reaktion gab, hat der Motivation der Fahrer auch nicht gerade gut getan», erklärt Leconte. «Es ist sehr traurig, dass die Technikabteilung von ACO und FIA so einen Titelanwärter ins Abseits stellt. In einer Meisterschaft, in der Hersteller permanente Lobbyarbeit betreiben, muss man immer auf der Hut sein und aufpassen. Da unser Hersteller aus den USA kommt kann er nicht permanent Lobbyarbeit betreiben und auch durch die Tatsache, dass wir in diesem Jahr nur ein Auto eingesetzt haben, hatten wir ein grosses Handicap. Wir müssen diese Tatsache für die Zukunft berücksichtigen, allerdings auch grundsätzlich unser Engagement in der Serie in Frage stellen. Da es noch Probleme bei der Homologation der neuen Corvette C7.R gibt, können wir unsere Pläne für 2014 derzeit noch nicht bestätigen. Wir werden unser Programm für das kommende Jahr Anfang Januar vorstellen.»

Leconte würde im kommenden Jahr gerne die neue Corvette C7.R in der GTE-AM der FIA WEC einsetzen. Doch die neue Corvette ist noch nicht homologiert und hätte gemäss dem Regelbuch in diesem Jahr einen Renneinsatz absolvieren müssen, um im kommenden Jahr in der GTE-Am-Klasse antreten zu dürfen. Da die GTE-Technik für 2014 auf Stand Bahrain 2013 eingefroren wurde, ist der technische Stand der Werksautos in der Pro- und der Amateurautos in der Am-Klasse zumindest theoretisch identisch. Bis Larbre die C7 im kommenden Jahr einsetzen darf, muss Leconte noch viel Lobbyarbeit betreiben.

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