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Nach zwei WEC-Siegen: 1000 PS Toyota Le-Mans-Favorit

Von Oliver Runschke
Toyota hat im TS040 noch Reserven

Toyota hat im TS040 noch Reserven

Nach Siegen in Silverstone und in Spa hat Toyota für die 24h von Le Mans noch einen Pfeil im Köcher. Die TS040 können konzeptbedingt erst in Le Mans ihre 1.000 PS Systemleistung ausnutzen.

Zwei Schwalben machen noch keinen Sommer, aber nach zwei Siegen von Anthony Davidson, Sébastien Buemi und Nico Lapierre in den beiden erste Läufen der Sportwagen-WM FIA WEC geht Toyota als klarer Favorit in die 24h von Le Mans (14./15. Juni) - auch wenn Toyota davon nichts hören will. «Ein Sechs-Stunden-Rennen und ein 24-Stunden-Rennen kann man nicht miteinander vergleichen» gibt Buemi zu bedenken. Damit hat der Schweizer nicht unrecht, allerdings war die Vorstellung von Toyota in Silverstone und in Spa souverän. Die TS040 waren bisher nicht nur schnell, sondern auch in enorm zuverlässig. Weder bei den Vorsaisontests noch beim offiziellen Testtag und den beiden bisherigen Sechs-Stunden-Rennen hatte Toyota grössere technische Probleme zu verzeichnen.

Für Le Mans hat Toyota zudem noch ein Ass im Ärmel. Der TS040 und insbesondere das Hybridsystem wurde rein auf das bedeutendste Langstreckenrennen der Welt ausgelegt. Die Systemleistung des TS040 gibt Toyota mit satten 1.000 PS an: 520 PS leistet der 3,7-Liter-V8-Saugmotor, 480 PS steuert das Hybridsystem in Spitzen zu. Toyota rekuperiert ausschliesslich kinetische Energie beim Bremsen, die in Super-Kondensatoren zwischengespeichert wird. Die 480 PS, die dann aus den Elektromotoren kommen treiben Vorder- und Hinterachse zusätzlich an und werden von einer intelligenten Elektronik stets dahin geleitet, wo die Leistung gerade gebraucht wird. Und eben diese 480 Pferdchen Hybridleistung mobilisierte Toyota bisher weder in England, noch in Belgien.

«Wir sind bisher noch nicht bis an die Grenzen unseres Hybridsystem gestossen», gibt Toyota-Technikchef Pascal Vasselon zu. «Wir gehen davon aus, das Porsche zumindest im Quali in Spa an die Grenzen gegangen ist, wir haben hingegen noch Luft. Das liegt an dem Speichersystem für die Hybridenergie, das wir verwenden. Unser System ist auf die Streckencharakteristik von Le Mans ausgelegt und für lange Renndistanzen. Spa als Beispiel ist eine lange Strecke mit nicht besonders harten Bremsmanövern. Im Vergleich zu Le Mans dürfen wir in Spa 55% Hybridenergie weniger verwenden als in Le Mans, und selbst dies erreichen nutzen wir nicht. In Silverstone war es das Gleiche. Le Mans ist hingegen eine Strecke mit harten Bremsmanövern. Unser System ist auf Le Mans ausgelegt und bringt nur bei harten Bremsmanövern die volle Leistung. In Le Mans können wir bis an die vom Reglement erlaubten Grenzen gehen, die wir bisher noch nicht ausgeschöpft haben.»

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