Austin: Audi-Doppelsieg nach Regen und roter Flagge
Die Le-Mans-Sieger André Lotterer, Marcel Fässler und Benoit Treluyer haben im Audi R18 e-tron quattro die Sechs Stunden von Austin und damit nach Le Mans ihren zweiten WEC-Lauf in Folge gewonnen. Audi hatte in Texas beim vierten Lauf der Sportwagen-WM nicht das schnellste Auto, behielt aber bei einem Wolkenbruch in der zweiten Rennstunde, der in einer kurzen Rennunterbrechung gipfelte, die Übersicht und überzeugte anschliessend mit der besten Strategie. Tom Kristensen, Loic Duval und Lucas Di Grassi machten einen Audi-Doppelsieg perfekt.
Toyota dominierte die Startphase in Austin mit unschlagbarem Speed, bis zum Wolkenbruch brannte Polesetter Sébastien Buemi an der Spitze ein Feuerwerk ab. Beide Toyota TS040 und beide Porsche 919 Hybrid kreiselten dann allerdings von der Bahn, als in der zweiten Rennstunde ein Wolkenruch über dem Circuit of the Americas niederging. Das Rennen wurde kurz mit der roten Flagge unterbrochen und dann auf abtrocknender Strecke hinter dem Safety-Car fortgesetzt. In dem Wolkenbruch verloren beide Toyota TS040 eine Runde, das brachte Lotterer/Fässler/Treluyer in Front. Schon auf trockener Strecke hatte Lotterer die Startnummer zwei zuvor mit einem furiosen Doppelstint bis auf Rang zwei gefahren.
Eine clevere Reifewahl brachte dann Porsche mit ins Spiel und an die Spitze, auf abtrocknender Piste setzte Neel Jani auf Intermediates und konnte damit Audi zwischenzeitlich die Führung abnehmen. Auf trockener Strecke hatten der Porsche 919 von Jani/Lieb/Dumas aber gegen die R18 e-tron quattro das Nachsehen. Während Audi permanent Doppelstints abspulte, fasste Porsche stets neue Reifen auf und der Versuch, in der Schlussphase einen Doppelstint zu fahren, ging schief. Marc Lieb verlor dadurch in den letzten 20 Rennminuten noch Platz zwei an den Audi von Tom Kristensen, Loic Duval und Lucas Di Grassi und auch Platz drei an den Toyota TS404 von Buemi/Davidson/Lapierre. Das Trio im drittplatzierten Toyota war bis zum Ende unschlagbar schnell: Die Toyota-Piloten rundete sich nach dem Rundenverlust im Regen zurück in die Führungsrunde und hatten am Ende 63 Sekunden Rückstand.
Nick Heidfeld, Matthias Beche und Nico Prost beendeten das Rennen im Rebellion R-One-Toyota als Siebte und bestes Privatteam. Der neue Lotus CLM P01/01-AER kam auf Rang 15 ins Ziel, sah bei seinem Renndebüt in den Händen von Bouchut/Rossiter/Auer aber immerhin die Zielflagge.
In der LMP2-Klasse siegte erstmals der Oreca-Nissan von KCMG mit Howson/Bradley/Matsuda vor dem SMP-Oreca-Nissan mit Minassian/Zlobin/Mediani. Der Extreme Speed-Honda von Sharp/Dalziel/Brown landete auf Rang drei, dahinter der Oak-Ligier-Nissan von Pla/Rusinov/Canal, der viel Zeit beim Wolkenbruch verlor.
Stefan Mücke und Darren Turner fuhren im Aston Martin Vantage GTE den ersten Saisonsieg ein. Die Aston Martin-Werksfahrer lieferten sich ein hartes Duell mit dem beiden Werks-Porsche 911 RSR um den Sieg. In der letzten Stunde hatte Porsche-Werksfahrer Patrick Pilet auf den Speed von Turner keine Antwort und musste dem Briten die Klassenführung überlassen, mit Frederic Makowiecki landete er noch auf Rang zwei. Einen unglaublichen Tag erlebten Nick Tandy und Jörg Bergmeister: Die beiden Porsche-Werksfahrer schieden beim Rennen der United SportsCar am Nachmittag 20 Minuten vor Rennende in Führung liegend aus. Im WEC-Rennen kostete ein technischer Defekt in Führung liegend ebenfalls einen möglichen Sieg. Toni Vilander und Gianmaria Bruni landeten im AF Corse-Ferrari 458 Italia auf Rang drei.
Pedro Lamy, Christoffer Nygaard und Paul Dalla Lana machten durch einen Sieg in der GTE-Am-Klasse einen Aston Martin-Doppelerfolg perfekt. Richie Stanaway, Kristian Poulsen und David Heinemeier Hansson komplettierten den Aston-Martin-Triumph als Zweite. Christian Ried, Khaled Al Qubaisi und Klaus Bachler landeten im Proton-Porsche 911 RSR auf Rang drei. Ried führte in der letzten Rennstunde, musste dann aber nochmals einen kurzen Tankstopp einlegen.