Lotus CLM fackelt in Fuji ab: Saison in Gefahr?
Schrecksekunde für das Lotus-Team in Fuji: In der fünften Rennstunde steuerte Christophe Bouchut den brennenden CLM P1/01 bei seinem zweiten Renneinsatz nach dem Debüt in Austin an die Box. Bouchut reagiert geistesgegenwärtig, schliesst das Visier seines Helmes und entkommt den Flammen so mit angesengten Augenbrauen. Die Streckenposten kämpfen mit Feuerlöschern lange vergeblich gegen die Flammen, Unterstützung leisten dabei Mechaniker von Rebellion Racing. Erst als Löschschaum zum Einsatz kommt, kann das Feuer eingedämmt werden.
Der CLM, so die offizielle Bezeichnung des Lotus, der nicht mehr Lotus heissen darf aber vom Lotus-Team aus Deutschland unter rumänischer Bewerbung eingesetzt wird (...es ist kompliziert...), wurde bei dem Feuer stark beschädigt. Wie stark, weiss wohl das Lotus-Team um Einsatzleiter Boris Bermes selbst noch nicht. Nach Angaben von Motorenpartner AER war der Grund für das Feuer ein Defekt einer Benzinleitung. Das würde auch erklären, warum es eine ganze Weile dauerte, bis die Flammen unter Kontrolle waren.
«Ich habe Rauch gerochen und bin daher sofort an die Box gefahren. Plötzlich stand das Cockpit in Flammen», erklärte Bouchut. Bis zum Zeitpunkt des Feuers lag der CLM mit dem Franzosen sowie James Rossiter und Pierre Kaffer auf Rang zwei in der Klasse der LMP1-Privatteams und hatte sogar Chancen auf den Klassensieg im zweiten Rennen, da der siegreiche Rebellion-Toyota von Kraihamer/Leimer/Belicchi in der letzten Rennstunde noch einen Boxenstopp von 13 Minuten einlegte.
Ob der CLM bei nächsten Rennen der Sportwagen-WM FIA WEC am ersten Novemberwochenende in Shanghai starten kann, ist angesichts des Feuers bis auf weiteres ungewiss. Offenbar hat das Lotus-Team nur ein Chassis des CLM und bis zum Saisonende kommt das Material nicht mehr zurück nach Europa.