Mathias Lauda: Das WEC-Debüt macht Lust auf mehr
Als der gebürtige Salzburger Mathias Lauda durch Zufall im November 2014 in Bahrain einen Gaststart in der MRF-Formel-Serie bekam und dabei einen Lauf gewann, dachte er noch nicht an die für ihn höchst positiven Folgen. Die Rennen wurden im Rahmen des WEC-Wochenendes ausgetragen. «Dann auf dem Heimflug traf ich meinen alten Freund Pedro Lamy, und wir sprachen über die GT-Klassen im WEC.» Lauda war für alles offen, und als Aston-Martin-Teamchef John Gaw einen «Silberfahrer» suchte, war Lauda jun. für den Briten die beste Option – und der kam so zum besten Engagement seit den DTM-Jahren mit Mercedes.
Die ersten Erfahrungen auf dem Aston waren in den Langstreckenklassikern in Daytona und Sebring zwar nicht problemlos, für Lauda aber höchst positiv, «weil ich viel Erfahrung sammeln konnte und im Team viel Unterstützung bekam.» In Silverstone gab Lauda sein WEC-Debüt, und das mit Anstand: In seinem Stint konnte er die Klassenführung nicht nur verteidigen, sondern auch mit deutlich gewachsenem Vorsprung zum Finale an Pedro Lamy übergeben.
Dass er im ersten WM-Lauf gleich als Klassensieger aufs Podest gehen durfte, damit hat Mathias nicht gerechnet. «Zuerst war ich geschockt vom Speed-Unterschied zu den Prototypen. Aber es gelang uns dann ein schönes, fehlerfreies Rennen mit einem perfekten Teamwork. Ich muss mich bei Pedro und Paul (dalla Lana) für die Unterstützung bedanken. Lamy erwiderte: «Jeder von uns hat eine Topleistung gebracht. Und Silverstone war immer schon ein wenig eine Aston-Strecke.» Nur dass nach dem Qualifying mit drei Astons auf den ersten drei Plätzen der GTE-Klasse die «Amateure» zuschlagen würden, während die Briten in der GTE-Kategorie gegen Ferrari und Porsche das Nachsehen hatten, damit hatten nur wenige gerechnet.
Laudas Nahziele sind klar: «Weiter lernen, Erfahrung sammeln, immer besser werden. Ich freu' mich auf Spa.»
Doch der 34-Jährige hat auch Bedenken: Denn er wird heuer für Aston Martin auch beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und in zwei VLN-Läufen dort antreten. Der schwere Nissan-Unfall mit einem getöteten Zuschauer hat ihn verunsichert: «In der Realität sieht man, dass die GT3-Autos für die Nordschleife zu schnell sind. Wenn jetzt das Speedlimit kommt, kann ich mir nicht gut vorstellen, wie ich gleichzeitig auf den Tacho und auf die Strecke schauen soll. Aber andererseits verstehe ich, dass Fans die GT3 und nicht einen Clio-Cup sehen wollen.»