Porsche: Vorteil beim WM-Heimspiel am Nürburgring?
Porsche wird zum Favorit beim Heimrennen am 30. August
Die Reifen spielten bei den ersten beiden Läufen der Sportwagen-WM FIA WEC eine renn-entscheidende Rolle: In Silverstone und in Spa stand nach sechs Stunden Renndauer Audi ganz oben auf dem Siegerpodest, weil der R18 e-tron quattro deutlich schonender mit den Pneus umging, als Porsche 919 Hybrid. Seit diesem Jahr dürfen in der FIA WEC maximal sechs Sätze Slicks im Rennen und im Qualifying verwendet werden. Bei sieben Stopp über die sechs Stunden Renndistanz müssen also zwei Doppelstints auf einem Reifensatz gefahren werden. Als in beiden Rennen darum ging den Reifen einen zweiten Stint aufzubürden, hatte Audi die Oberhand und siegte, beim 919 Hybrid gilt das Thema Reifenperformance nach wie vor als Achillesferse.
In Le Mans zeigten sich die Unterschiede bei der Reifenperformance nicht so drastisch, denn die Strecke beansprucht die Reifen nicht übermässig und zu einem Duell, in dem man hätte sehen können wie viele Fortschritte Porsche gemacht hat, kam es nicht.
Für das Rennen auf dem Nürburgring (30. August) bekommt Porsche nun Rückenwind vom Reglement. Das Endurance Komitee der FIA hat auf seiner Sitzung vom 29. Juni per Bulletin Nr. 27 entschieden am Nürburgring für Rennen und Qualifying 32 Reifen zuzulassen, also acht Sätze. Da der Nürburgring in diesem Jahr erstmals im WEC-Kalender auftaucht, war die Reifenanzahl für dieses Event bisher nicht definiert.
Neben dem Rennen auf dem Nürburging dürfen die LMP1-Teams aufgrund der klimatischen Verhältnisse und der Streckenbeschaffenheit auch in Shanghai und in Bahrain acht Sätze im Rennen verwenden, können also beim jedem Stopp wechseln. Die Beschränkung auf sechs Sätze kommt also nur noch bei den Läufen in Austin und Fuji zum tragen.
Durch das Bulletin wird Porsche beim Heimspiel zum Favoriten. Auch die WM-Chancen der Schwaben steigen dadurch. Zwar haben die bestplatzierten Vollzeit-Porsche-Piloten 23 Punkte auf die Audi-Speerspitze Lotterer/Fässler/Treluyer, doch die müssen bis zum Saisonfinale im November mit einem Motor über die Distanz kommen. Und in der Markenwertung führt Porsche bereits jetzt mit 16 Punkten vor Audi.