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Sébastien Buemi: «Ich erwarte einen engen Fight»

Von Oliver Müller
Optimistisch für 2016: Sébastien Buemi

Optimistisch für 2016: Sébastien Buemi

Nach den Plätzen fünf und sechs in der Qualifikation zu den 6 Stunden von Silverstone hat Toyota Gazoo Racing nicht das erhoffte Ergebnis eingefahren. Dennoch ist das Team optimistisch. Denn das Resultat ist erklärbar.

Die beiden letzten Jahre in der Sportwagen-WM (FIA WEC) waren ein Auf und Ab für Toyota. Nachdem die Japaner mit Team-Sitz in Köln 2014 noch souverän zum Weltmeister-Titel fuhren, war das vergangene Jahr mehr als bescheiden. Denn gegen Audi und vor allem Porsche sah man auf der Piste kein Land und musste sich häufig hinten anstellen. Doch das Team reagierte schnell und hatte noch während der Saison zusätzliche Ressourcen auf die Entwicklung des vor wenigen Wochen vorgestellten neuen TS050 Hybrid gerichtet.

Jetzt beim ersten Qualifying der Saison in Silverstone wollte Toyota erstmals das Leistungsvermögen des Wagens aufzeigen und sich in Vergleich mit den Wettbewerbern von Audi und Porsche stellen. Jedoch landete man (wie 2015 fast üblich) erneut nur auf den Plätzen fünf und sechs - und das mit einem Zeitrückstand von knapp fünf Sekunden auf die Pole-Position. Im Toyota-Lager schaut man jedoch trotzdem positiv der anstehenden Saison entgegen. Denn das Ergebnis aus der Qualifikation ist erklärbar und hat lediglich mit der Feineinstellung des Hybrid-Systems zu tun. «Wir hatten Probleme mit dem Setting gehabt - und dadurch weniger Power. Somit konnten wir unser Potential nicht zeigen», erläuterte Pilot Sébastien Buemi gegenüber SPEEDWEEK.com.

Neben dem Schritt zum 2,4L-Turbomotor hat Toyota auch das Hybrid-System für 2016 ordentlich umgekrempelt. So tritt man beispielsweise nun in der 8-MJ-Unterklasse des LMP1-Reglements an und verwendet Batterien als Speichermedium. Tatsächlich hat das Team seit dieser Umstellung eigentlich nie unter feuchten Streckenbedingungen testen können, wie sie heute jedoch im Qualifying vorherrschten. Somit lag der Rückstand hauptsächlich einfach an (noch) fehlender Erfahrung mit dem Hybrid-System des LMP1-Renners.

Da für das morgige 6-Stunden-Rennen jedoch gutes Wetter angekündigt ist, sollte Toyota auf jeden Fall viel näher an Audi und Porsche heranrücken können. «Dann werden wir erstmals einen einigermassen guten Vergleich haben», meinte Buemi. «Um ehrlich zu sein, denke ich nicht, dass wir schneller sind als die beiden. Aber ich hoffe, dass wir nicht weit weg sind. Ich erwarte also einen engen Fight»

Grundsätzlich ist Buemi vom neuen TS050 Hybrid überzeugt. «Den grösseren Boost des Hybrid-Systems spürt man als Fahrer sofort. Auch der Motor ist viel besser, genauso wie das Chassis», so Buemi weiter.
Nachdem der Schweizer 2014 schon den WM-Titel einfahren konnte, schielt er für dieses Jahr auf den Saisonhöhepunkt der FIA WEC – die 24 Stunden von Le Mans. «2013 bin ich dort Zweiter geworden und 2014 Dritter. Ein Sieg bei diesem Langstrecken-Klassiker wäre natürlich etwas ganz besonderes. Nicht nur für mich, sondern auch für Toyota.»

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