Force India: Kein Wettlauf mit Renault um GP-Piloten
Force India sucht einen Fahrer, der Sergio Pérez unter Druck setzen kann
Weil Nico Hülkenberg das Force India-Team nach dem letzten Saisonlauf in Abu Dhabi in Richtung Renault verlassen wird, ist der Rennstall aus Silverstone auf der Suche nach einem Ersatz für den schnellen Deutschen. Als mögliche Cockpit-Kandidaten bieten sich sämtliche Fahrer an, die noch keinen Vertrag für 2017 haben – denn die Experten im Fahrerlager sind sich einig, dass Force India zumindest kurzfristig betrachtet sportlich die interessanteste Chance für das nächste Jahr bietet.
Entsprechend gross ist die Gruppe der Kandidaten für das Cockpit neben Sergio Pérez: Neben den beiden Renault-Stammpiloten Kevin Magnussen und Jolyon Palmer sind auch noch Haas-Fahrer Esteban Gutiérrez, die beiden Manor-Talente Pascal Wehrlein und Esteban Ocon sowie die Sauber-Fahrer Felipe Nasr und Marcus Ericsson noch nicht offiziell bestätigt.
Zudem könnte sich die Force India-Teamführung um Rennstall-Besitzer Dr. Vijay Mallya auch für eines der Talente aus den verschiedenen Nachwuchsklassen oder einen jener GP-Piloten entscheiden, die wieder in die Formel 1 zurückkehren möchten – wie etwa Rio Haryanto, der immer noch auf eine Rückkehr in die GP-Startaufstellung hofft.
Sicher ist: Force India hat schon einige der möglichen Kandidaten bei der Arbeit erleben dürfen: Sowohl Palmer als auch Ocon und Wehrlein durften schon mit dem britischen Team zu Testzwecken ausrücken. Der stellvertretende Teamchef Bob Fernley bestätigt im Interview mit den Kollegen von «F1i.com» denn auch: «Ja, wir hatten das Glück, dass wir die Drei in der Vergangenheit schon im Auto sehen konnten.»
Aber der Brite beeilt sich auch anzufügen: «Die gesammelten Daten sind jedoch schon alt und das Team muss sich nun zusammensetzen und die aktuellen Daten studieren.» Und er stellt klar, dass es «sehr unwahrscheinlich» ist, dass sich Force India für einen GP-Neuling entscheiden wird, denn man sei auf der Suche nach einem Fahrer, der mit Pérez mithalten und den 26-Jährigen aus Guadalajara unter Druck setzen kann.
«Wir schauen, dass wir eine gute Ergänzung zu Pérez finden. Es geht darum, ihn weiter voranzutreiben, denn er ist derzeit die dominierende Kraft im Cockpit», erklärt Fernley, und verrät, dass auch Nasr auf der Liste der Cockpit-Kandidaten steht.
Der Stellvertretende Teamchef betont gleichzeitig, dass man sich von der Renault-Konkurrenz, die auch noch auf der Suche nach dem zweiten Fahrer neben Hülkenberg ist, nicht drängen lasse. Auch auf die Gefahr hin, einen möglichen Wunschkandidaten an das Werksteam aus Enstone zu verlieren. «Dieses Risiko müssen wir eingehen. Denn letztlich kannst du bei einer so wichtigen Frage keine übereilte Entscheidung treffen», weiss Fernley.