Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Fernando Alonso über Carlos Sainz: Keine Funkstille

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

In Texas und in Mexiko sind Fernando Alonso und sein Landsmann Carlos Sainz aneinandergeraten. Der zweifache Champion Alonso macht sich über die angebliche Rivalität der beiden Spanier lustig.

Brasilien ist für Fernando Alonso kein Rennen wie jedes andere: «Hier konnte ich meine beiden WM-Titel sicherstellen, so etwas bringst du nicht mehr aus dem Kopf. Interlagos wird für mich immer ein ganz besonderer Ort sein. Szenen vom Weg zur Rennstrecke, aus dem Hotel, ständig kommen diese Erinnerungen hoch. Ich kann mich an an die Nacht nach dem Titel entsinnen, wie ich nach Hause anrief, das sind unfassbar emotionale Momente.»

Wie viel sich in einem Jahr verändert. Fernando sagt: «Vor einem Jahr wussten wir nie, ob wir ein Training auch beenden würden, das war alles reiner Zufall. Wir hatten zu wenig Motorleistung, und die Energierückgewinnung war zu wenig effizient. Es war der perfekte Sturm. In diesem Jahr ist das anders. Wir haben ein Auto, mit welchem wir im Normalfall unter den Top-Ten fahren können. Wir sind Sechster in der Markenwertung, wir dürfen mit den Fortschritten zufrieden sein. Aber der richtig grosse Schritt nach vorne soll 2017 kommen.»

Dann ist Fernando vollends in der Gegenwart angekommen, wenn er über die Polemik in Mexiko sagt: «Ich fand, Lewis Hamilton hatte beim Abschneiden der Piste mehr Vorteile gewonnen als Max Verstappen, nur war das wegen der anschliessenden Safety-Car-Phase bei Lewis nicht so augenfällig. Ich finde, wir müssten in solchen Situationen mit mehr gesundem Menschenverstand urteilen.»

In Austin wie in Mexiko hat Alonso mit seinem jungen Landsmann Carlos Sainz die Klingen gekreuzt. In Texas schwärmte Sainz: «An dieses Wochenende werde ich mich immer erinnern. Dieser sechste Platz ist noch ein bisschen spezieller, denn hier haben wir nicht gedacht, dass wir das Auto dazu haben – unsere Simulationen vor dem Rennen sagten, wir würden bestenfalls die Ränge 11 und 12 erreichen, und hier kämpften wir um den fünften Platz!»

«Das Duell mit Fernando hat so viel Spass gemacht! Ich wusste, dass er am Ende an mir vorbeikommen würde, aber ich sagte mir: Mach ihm doch ein wenig das Leben schwer! Ich weiss genau, wie er angreift und wie man sich dagegen verteidigen muss, denn ich habe ihm in den letzten zwölf Jahren zugeschaut. Und es war nicht schlecht, ihn all die Runden hinter mir halten zu können, bis er dann den Flügel flachgestellt und Ciao, ciao gesagt hat. Ich freue mich unendlich über dieses Rennen und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie es in mir drin gerade aussieht!»

In Mexiko dann ärgerte sich Sainz über eine Fünfsekundenstrafe – die Rennkommissare fanden, Carlos habe Alonso unfair ins Gras gedrückt. Sainz maulte: «Wir Fahrer brauchen endlich mehr Klarheit. Als ich Fernando im Gras sah, wusste ich nicht – hatte ich nun ein fabelhaftes Manöver geschafft, oder würde ich eine Strafe bekommen? Die Rennkommissare müssen endlich mit gleich langen Ellen messen.»

In Spanien sind die Duelle zwischen Alonso und Sainz zu einer angeblichen Rivalität aufgebauscht worden, angeblich herrsche zwischen den beiden Funkstille, darüber kann Fernando nur lachen: «Wir standen die ganze Woche über in ständigem Kontakt. Er fuhr Kart, ich fuhr Rennrad. Wir haben uns Videos hin und her geschickt, ich aus Kalifornien, er von der Kartbahn. Und ich habe ihn geneckt – hier werde ich wenigstens nicht ins Gras abgedrängt, ich kann dich gut leiden, aber beim nächsten Mal halte ich dagegen.»

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