Ferrari-Brief wirkt: Vettel-Strafe wird diskutiert
Sebastian Vettels Mexiko-Strafe sorgt auch in Brasilien für Diskussionen
Das Chaos von Mexiko zieht immer weitere Kreise: Nachdem Ferrari in einem Schreiben an den Automobilweltverband FIA mit Verweis auf neue, signifikante Beweise um eine neue Einschätzung des Duells von Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo gebeten hat, müssen die Rennkommissare von Sao Paulo die Szene noch einmal mit ihren Kollegen von Mexiko diskutieren.
In einer Telefonkonferenz werden sich Garry Connelly, Silvia Bellot, Danny Sullivan und Jorge Rodríguez heute, Freitag, um 16.30 Uhr Lokalzeit (19.30 Uhr MEZ) mit den Regelhütern von Sao Paulo über die 10-Sekunden-Strafe unterhalten müssen, die der Ferrari-Star nach dem drittletzten GP des Jahres kassiert hatte.
Die Bestrafung folgte nach der Podest-Zeremonie, bei der sich Vettel noch als Dritter hatte feiern lassen dürfen. Durch die Strafe fiel er auf den fünften Platz zurück.
Die Scuderia betont, dass sie die Rückversetzung Vettels zwar akzeptiere, das Urteil aber angesichts der neuen Beweise überdacht werden müsse. Auch, weil diese Angelegenheit ein wichtiger Präzedenzfall sei.
«Das ist im Sinne und Interesse aller Teilnehmer, wir müssen hier Klarheit schaffen», so ein Ferrari-Sprecher. der mit Verweis auf das laufende Verfahren aber keine weiteren Angaben machen will: «Die Sache liegt nun bei der FIA und es wäre unangemessen, jetzt darüber zu sprechen.»
Sollten Connelly, Bellot, Sullivan, und Rodríguez zum Schluss kommen, dass die neuen Beweise eine erneute Betrachtung der Szene rechtfertigen, dann dürfen sich Tim Mayer, Nish Shetty, Mika Salo und Felipe Giaffone als Brasilien-Regelhüter noch einmal mit der Szene befassen.
Für FIA-Rennleiter Charlie Whiting steht ausser Frage, dass die Strafe gegen Vettel gerechtfertigt war: «Sebastian zieht nach rechts, bevor er in der Bremszone wieder nach links zieht, und man kann klar sehen, dass Ricciardo ausweichen muss.»
«Wenn man sich überlegt, was passiert wäre, wenn Daniels rechter Vorderreifen und Sebastians linker Hinterreifen aneinander geraten wären, dann kann man nachvollziehen, warum die Regelhüter diese Situation als potenziell gefährlich eingestuft haben», erklärte der Brite Tags zuvor in der offiziellen FIA-Pressekonferenz.