Felipe Massa: Formel-1-Chassis als Abschiedsgeschenk
Seine Abschiedsparty feierte Felipe Massa schon am Sonntagabend im Fahrerlager von Abu Dhabi. Gemeinsam mit seinen Williams-Teamkollegen, vielen Gegnern, Journalisten, Freunden und Familie stiess der elffache GP-Sieger auf seine 14-jährige GP-Karriere an.
Teamchefin Claire Williams lobte in einer kurzen Rede noch einmal den wichtigen Beitrag, den der kleine Brasilianer zum Erfolg des britischen Privatrennstalls geleistet hat, seit er die Truppe 2014 verstärkt hat. Und sie rührte den früheren Ferrari-Fahrer beinahe zu Tränen, als sie ihm die Abschiedsgeschenke des Teams präsentierte.
Denn Massa bekommt von seinem Rennstall nicht nur ein spezielles Photoalbum und ein eigens für ihn hergestellten Cartoon, der seine Karriere noch einmal Revue passieren lässt. Er darf auch das Chassis behalten, mit dem er vor zwei Wochen sein letztes Heimrennen bestritten hat.
Der 35-Jährige rückte mit einer besonderen Lackierung aus. Statt des üblichen Martini-Schriftzugs zierte Massas Name den FW38. Und auf dem Heckflügel des Formel-1-Autos wurde der Schriftzug «Obrigado» gezeigt, was auf Portugiesisch «Dankeschön» heisst.
Auch Massa bedankte sich bei seinem Brötchengeber, mit dem er fünf Mal aufs Podest fuhr, jedoch keinen GP-Sieg erobern konnte. Trotzdem betonte er noch einmal, wie stolz er auf seine Karriere ist. «Ich kann mich nur bei allen bedanken, die in dieser Zeit, in der ich meine Grands Prix bestritten habe, da waren. Ich bin sehr glücklich und stolz auf alles Erreichte und Erlebte, es war eine unglaubliche Zeit – mit allen Höhen und Tiefen.» Und er betonte, dass er den Zeitpunkt für seinen Rücktritt gut gewählt habe: «Ich glaube wirklich, dass ich diese schwierige Entscheidung zur richtigen Zeit gewählt habe.»
Heute, Sonntag, startet Massa in den 250. und letzten Grand Prix seiner Karriere. Der frühere Ferrari-Pilot ist nicht der einzige Pilot im Feld, der sein Abschiedsrennen bestreitet. Auch McLaren-Honda-Urgestein Jenson Button wird im nächsten Jahr nicht mehr antreten. Der Weltmeister von 2009 erklärte am Donnerstag in der Pressekonferenz, dass er nicht mit einer Rückkehr in die Startaufstellung rechne, obwohl er seinem Rennstall als dritter Mann und Markenbotschafter mindestens bis Ende 2018 treu bleibt.