Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Max Verstappen (Red Bull Racing): «Rekorde sind egal»

Von Rob La Salle
Max Verstappen: Sieg in Spanien

Max Verstappen: Sieg in Spanien

​Mit 17 in der Formel 1, mit 18 GP-Sieger, redet Max Verstappen 2017 mit 19 Jahren ein Wörtchen um den Titel mit? Der Niederländer spricht über sein aufregendes Jahr mit Toro Rosso und Red Bull Racing.

«Was für ein Jahr!» lautet die Saisonbilanz von Max Verstappen in vier Worten. Der 19jährige Niederländer begann die Saison als Fahrer von Toro Rosso, mit der Aussicht auf ein weiteres Lehrjahr, und er schloss sie als WM-Fünfter ab, vor allem jedoch als GP-Sieger – Triumph im ersten Rennen für Red Bull Racing, im vergangenen Mai in Barcelona.

Max sagt: «Der Sieg ist natürlich die kraftvollste Erinnerung. Aber es gab auch andere tolle Erlebnisse, wie unseren Doppelsieg in Malaysia. Alles in allem ein prima Jahr, ich kann mich wirklich nicht beklagen.»

Gemäss Max begann alles in Australien so: «Ich ging in die Saison mit der Erwartung – ich will einfach so viele Punkte als möglich sammeln, vor allem im ersten Saisondrittel. Denn ich wusste: Die Entwicklung am 2015er Ferrari-Motor ist eingestellt, die direkten Gegner von Toro Rosso werden uns also zusehens das Leben schwermachen. Und dann veränderten sich die Erwartungen mit dem Wechsel zu Red Bull Racing komplett. Zuvor dachte ich: „Gut, mal schauen, ob ich mich unter den ersten Zehn qualifizieren kann.“ Danach denkst du nur noch, wie du in die ersten beiden Startreihen kommst.»

Viele wurden davon verblüfft, wie scheinbar mühelos Verstappen den Wechsel von Toro Rosso zu Red Bull Racing schaffte, ganz zu schweigen von seinem fabelhaften Sieg in Katalonien. Max selber meint: «Ich sass natürlich eine ganze Weile im Simulator, aber das bereitet dich nicht darauf vor, wie die ganzen Abläufe im Team funktionieren. Der Schritt war schon sehr gross. Die ersten paar Runden des freien Trainings waren gewöhnungsbedürftig, aber dann fühlte ich mich im Wagen schon bald recht wohl. Dennoch hätte ich selber nicht erwartet, dass es so gut laufen würde. Ein sehr spezielles Wochenende!»

Verstappen grinst: «Klar drückte ich zwischendurch auch mal ein paar falsche Knöpfe und musste das Team dann über Funk fragen – wo genau finde ich das schon wieder?»

Max gibt zu: «Ich musste mich eine Weile ins Auto einleben. Wäre ich in Spanien mit der Erfahrung eingestiegen, die ich heute habe, dann hätte ich ganz andere Qualifyings zeigen können.»

Erstaunlicherweise sagt Max aber auch: «So ganz bist du nie Herr des Wagens, denn die Entwicklung hört ja nie auf. Du findest ständig Bereiche, von welchen du weisst – das hätte ich besser machen können. Aber ich komme der Grenze näher und näher.»

Den Spanien-Rekord des jüngsten GP-Siegers kann sich Max hingegen schenken: «So etwas bedeutet mir nichts. Ich will Rennen und Titel gewinnen, das ist mir wichtig. Ob ich dabei der Jüngste bin, ist mir einerlei.»

Die besten Rennen gemäss Max: «Spanien, des Sieges wegen. Aber auch die Grands Prix von Grossbritannien, Österreich, Malaysia und Japan liefen sehr gut, und dann natürlich das Regenrennen von Brasilien. Ich darf viel Positives in den Winter mitnehmen.»

Ein Grund für das erfreuliche Jahr bei Red Bull Racing gemäss Max: «Das gute Verhältnis mit Daniel Ricciardo. Er ist nicht nur sauschnell, er ist auch ein fabelhafter Kerl. Wir treiben uns an, davon profitiert das Team. Der Teamgeist ist wichtig. Wenn du am gleichen Strang ziehst, statt den Stallgefährten zu beharken, dann hat der Renstall mehr davon, und du als Fahrer profitierst ebenfalls. Ich kann viel von ihm lernen, und das eine oder andere guckt er sich bei mir auch ab.»

Für 2017 hofft Max Verstappen: «Wir rücken Mercedes näher, und klar hoffe ich, dass wir mit dem neuen Auto einen grösseren Schritt machen. Hoffentlich können wir damit ein Wörtchen um den Titel mitreden. Wir sind zuversichtlich, aber im Grunde wissen wir erst, wo wir stehen, wenn die neuen Autos alle auf der Bahn sind.»

«Ich werde mein Training intensivieren, denn die Autos werden mehr Abtrieb aufbauen, das geht auf den Nacken. Viele schnelle Kurven werden neu mit Vollgas gehen. Ich kann mir vorstellen, dass Maggotts und Becketts in Silverstone spassig werden. Und auch die Pouhon-Links in Spa-Francorchamps. Darauf freue ich mich vor allen Dingen – die richtig schnellen Kurven fahren zu können.»

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