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Monisha Kaltenborn: «Schlagen ein neues Kapitel auf»

Von Vanessa Georgoulas
Monisha Kaltenborn: «Es geht darum, den Anschluss an die Moderne zu finden»

Monisha Kaltenborn: «Es geht darum, den Anschluss an die Moderne zu finden»

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn hat ein aufregendes Jahr hinter sich. Der Besitzer-Wechsel sorgt für frischen Wind beim Schweizer Rennstall, der nun den Anschluss an die Moderne finden will.

2016 war für Sauber ein Schicksalsjahr. Nach einem schwierigen Saisonauftakt, der von den Finanznöten der letzten Jahre geprägt war, durften die Teammitglieder des Schweizer Rennstalls am 20. Juli mit Longbow Finance S.A. einen neuen Eigentümer an Bord begrüssen. Es ist die grösste Umwälzung in der 24-jährigen Geschichte des Teams von Peter Sauber, denn die neuen Besitzer haben nicht nur alle Anteile des Teamgründers und Namensgebers übernommen.

Die Schweizer Investmentgesellschaft hat sich auch jene rund 33 Prozent gesichert, die im Besitz von Monisha Kaltenborn waren – und damit für klare Verhältnisse und einen frischen Wind im Werk in Hinwil gesorgt, wie die Teamchefin verrät. «Es geht darum, den Anschluss an die Moderne zu finden», erklärt sie im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir schlagen jetzt ein völlig neues Kapitel auf, es beginnt eine neue Ära, in der wir uns neu positionieren werden. Wir haben einen neuen Besitzer, der die Marke Sauber in den Vordergrund stellt und die Chancen nutzen will, mit unserem Know-how im technologischen Bereich Neues zu erreichen.»

So kann nun die 2010 entstandene Vision eines Technologie-Kompetenzzentrums im Stile von Williams endlich vorangetrieben werden. Die 45-jährige Österreicherin gesteht: «Man konnte nicht alles gleich umsetzen. Aber wir haben das im Rahmen der Möglichkeiten ziemlich erfolgreich im Stillen in Angriff genommen.» Das Ziel ist klar: «Wir wollen, dass man uns viel stärker wahrnimmt und als Technologie-Marke kennt, die Leistungen auf Top-Niveau erbringt. Natürlich werden wir unsere Kernkompetenz weiterhin in der Formel 1 haben. Wir wollen diese aber auch in anderen Bereichen verwenden können.»

Nicht nur das gesamte Unternehmen wird neu aufgestellt, auch das Rennteam wird ausgebaut. Mit dem früheren Williams- und Toro Rosso-Ingenieur Xevi Pujolar haben die Eidgenossen einen erfahrenen Einsatzleiter an der Strecke gefunden. Von Renault holten die Schweizer Nicholas Hennel als neuen Aerodynamik-Chef ab Bord. Und Aufsehen erregte auch die Verpflichtung der jungen Strategie-Ingenieurin Ruth Buscombe.

Im November konnte auch der frühere Audi-Technikchef Jörg Zander wieder für die Formel 1 begeistert werden. Denn der neue Technische Direktor der Eidgenossen arbeitete vor seinem Einsatz für die Ingolstädter bereits in der Königsklasse – für BAR, Williams, BMW-Sauber und Honda. Wie viele neue Mitarbeiter noch folgen werden, steht nicht fest. «Es wird keine grosse Anzahl an Leuten sein, denn wir haben ja gezeigt, dass wir mit einer sehr kompakten Truppe sehr viel erreichen können, wenn Stabilität da ist», stellt Kaltenborn klar.

Noch ist nicht klar, wer 2017 neben dem Schweden Marcus Ericsson für die Schweizer auf Punkte-Jagd gehen wird. Der zweite Fahrer wird erst nach der Jahreswende bestätigt, liess das Team auf Nachfrage wissen.

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