Für Nico Hülkenberg: Renault baut Techniker-Riege um
Seit dem WM-Finale von Abu Dhabi ist der langjährige Force-India-Fahrer Nico Hülkenberg frei, um mit seinem neuen Rennstall Renault arbeiten zu dürfen.
Nico bestätigte am Yas Marina Circuit in unserer Medienrunde: «Ich bin mit dem Ende der Saison frei. Aber ich werde nicht unmittelbar mit der Arbeit anfangen, ich nehme mir erst mal ein wenig Zeit, um herunterzufahren. Du musst dir nach so einer langen Saison auch etwas Zeit nehmen, um nächstes Jahr wieder mit frisch aufgeladenen Batterien an die Arbeit zu gehen.»
Wie lange das Batterienladen geht, wissen wir nicht. Was wir hingegen wissen: In Viry-Châtillon (Motorenwerk) und Enstone (Chassis) laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, um 2017 ein ganz anderes Renault zu zeigen. Die Ausbeute 2016 mit nur drei Punktefahrten und acht Punkten ist viel zu mager gewesen.
Um Nico Hülkenberg ein besseres Umfeld zu ermöglichen, krempelt Renault Sport um: Der langjährige Motorenchef Rob White kehrt von Viry nach Enstone zurück, wo er die operative Leitung des Werks übernimmt. Dazu wechselte auch ein alter Bekannter nach Enstone zurück: Renningenieur Ciaron Pilbeam, der bei BAR, Red Bull Racing (am Wagen von Mark Webber), Lotus (dem heutigen Renault) und zuletzt bei McLaren-Honda gearbeitet hat.
Renault-Sport-Geschäftsleiter Cyril Abiteboul bestätigt, dass die Belegschaft insgesamt um ein Fünftel aufgestockt wird. «Es ging immer darum, dass wir 2016 gewissermassen das Fundament zu unserem neuen Formel-1-Abenteuer giessen», sagt der Franzose. «Denn wir werden noch sehr lange in der Formel 1 sein. Das 2016er Modell mussten wir in unglaublich kurzer Zeit planen und herstellen. Nun ging es darum, Infrastruktur und Belegschaft breiter aufzustellen. Eine solche Expansion geht nicht über Nacht, wir haben das ganze Jahr über Fachkräfte engagiert. Nach und nach sind sie zu uns gestossen. Wir wollen auf ein Niveau gelangen, um die Top-Teams anzugreifen.»
«Ein Teil davon ist die Rückkehr von Rob White und von Ciaron Pilbeam. Rob wird operativer Direktor des Enstone-Werks, Ciaron verstärkt uns als leitender Renningenieur.»
Abiteboul über die Arbei in Enstone: «Wir haben im Werk zwei neue CNC-Maschinen in einem dafür eigens gebauten Gebäude, dazu eine Abteilung für Lackierung und Vorbereitung der Rennwagen, die ebenfalls neu ist. Das Hauptgebäude wird demnächst um 800 Quadratmeter ausgebaut. Wir vergrössern Schritt um Schritt jede Abteilung.»