Jolyon Palmer: «Lewis Hamilton hat einen Vorteil»
Jolyon Palmer
Mercedes sucht derzeit den Nachfolger für Weltmeister Nico Rosberg. Zwei Kandidaten sind übrig geblieben: Pascal Wehrlein und Valtteri Bottas, wobei sich die Anzeichen immer mehr verdichten, dass es der Finne werden wird. Trotzdem glaubt Jolyon Palmer, dass Lewis Hamilton einen Vorteil habe, wen auch immer Mercedes als Rosberg-Nachfolger holen werde. «Derjenige ist zum einen neu im Team, zum anderen stößt er ziemlich spät dazu, ohne die Vorbereitung die die meisten anderen Fahrer haben», sagte Palmer der BBC.
Wobei das für Wehrlein nur bedingt gilt, er fuhr zuletzt in Abu Dhabi noch die Tests für die neuen Pirelli-Reifen, kennt vor allem auch das Weltmeister-Team. Favorit ist allerdings Williams-Pilot Valtteri Bottas.
Wer es am Ende auch wird – Palmer glaubt nicht, dass Mercedes Probleme bekommen wird. «Sie haben immer noch Lewis im Auto, und auch der zweite Fahrer wird ein fähiger Mann sein. Sie hätten es sicher bevorzugt, dass Nico geblieben wäre, aber sie waren so dominant in den vergangenen Jahren. Sie sollten in der Lage sein, das in die neue Generation der Autos zu transferieren und weiterhin Rennen zu gewinnen.
Und Hamilton selbst? Nach der Enttäuschung um den verlorenen Titel, auch bedingt durch einige technische Unzulänglichkeiten, sieht Palmer seinen Landsmann in einer «guten Position». Auch wenn Palmer nicht weiß, wie lange Hamilton noch an der Spitze sein wird. «Solange er motiviert sein wird, wird er stark bleiben», so Palmer, der auf das extravagante Leben des Briten außerhalb der Formel 1 verweist.
Rote Teppiche, Frauengeschichten, soziale Medien: «Momentan ist er damit trotzdem sehr konkurrenzfähig und kann das kombinieren», so Palmer. Trotzdem liege es nicht nur an Hamilton selbst: «Man braucht aber auch die richtigen Umstände. Man braucht ein gutes Team und ein zuverlässiges Auto.»
Für Palmer ist Hamilton aktuell der schnellste Fahrer im Feld. Und mit drei Titeln schielt Hamilton zumindest ein wenig in Richtung Rekord von Michael Schumacher, mit sieben Titeln der Rekordchampion. Eine schwierige Aufgabe, weiß Palmer.
«Die Red-Bull-Jungs werden stärker und stärker», sagte er. Und daneben sind Titel als schnellster Fahrer nicht automatisch garantiert, auch wenn der neue Teamkollege vielleicht etwas schwächer als sein Vorgänger ist. Palmers Beispiel: Fernando Alonso.
Der Spanier gewann in jungen Jahren zwei Titel in Folge, 2005 und 2006. «Niemand hätte ernsthaft gedacht, dass er zwhn Jahre später immer noch bei zwei Titel steht. Manchmal kannst du der beste Fahrer im besten Auto sein – das bedeutet nicht, dass du auch weiterhin Titel gewinnst», sagte Palmer.