Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Nico Rosberg verrät: Spontaner Jubelanfall im Bett

Von Rob La Salle
Nico Rosberg bei der ADAC-Gala

Nico Rosberg bei der ADAC-Gala

Nico Rosberg hat am Samstagabend die nächste Auszeichnung entgegengenommen: Der Weltmeister wurde in München als Motorsportler des Jahres geehrt.

Der 31-Jährige nahm im Rahmen der Sportgala des ADAC den großen Christophorus aus Nymphenburger Porzellan entgegen. Rosberg ist nach Michael Schumacher (1992, 2000), Heinz-Harald Frentzen (2003), Sebastian Vettel (2009) und Nico Hülkenberg (2015) der fünfte Formel-1-Fahrer, dem diese Ehre zuteil wird.

Von Laudator Gerhard Berger wurde Rosberg für seine Hartnäckigkeit und sein Talent gelobt. «Du hattest in Michael Schumacher und Lewis Hamilton die zwei statistisch besten Rennfahrer der Formel 1 im Team. Und Du hast sie beide geschlagen. Das zeigt, was für ein Kaliber Du bist.»

Rosberg hatte wenige Tage nach seinem ersten Titelgewinn überraschend seinen Rücktritt erklärt. Komplett realisiert hat er die vergangenen beiden Wochen, die wohl intensivsten seiner Karriere, bislang noch nicht ganz. «Es gibt immer noch Momente, in denen es nicht richtig angekommen ist. Vorgestern saß ich im Bett und konnte nicht schlafen, dann bin ich das Ganze in Gedanken noch mal durchgegangen und habe plötzlich angefangen zu jubeln», sagte Rosberg dem SID.

Seine Entscheidung hat er noch nicht bereut. «Ich habe alles erreicht, was ich erreichen wollte, ich fühle mich total erfüllt, jetzt gehe ich andere Herausforderungen an», sagte er und kündigte an, dass er sich Adrenalin und Nervenkitzel woanders holen wolle. Zuletzt hatte er auch die Rolle eines Managers als Möglichkeit in Betracht gezogen.

Dass der Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende Niki Lauda in einigen Interviews den Unmut über die Entscheidung kundgetan hatte, kann Rosberg indes nicht nachvollziehen. «Ich war etwas verwundert. Mir gegenüber hat Niki verständnisvoll reagiert, fast positiv, er hat gesagt, er ziehe seinen Hut vor der Entscheidung. Seine Äußerungen in den Medien waren dann ganz anders, das hat mich überrascht.»

Er habe die Entscheidung erst nach dem letzten Rennen getroffen, wie solle er da jemanden vorwarnen, fragte Rosberg. «Überhaupt war das ja ein Riesenschritt. Die Idee ist da die eine Sache, es dann wirklich so zu entscheiden, ist etwas ganz anderes.»

Einer der größten deutschen Motorsportler zollte Rosberg indes Respekt für die Entscheidung. «Ich war überrascht, aber ich habe ihn verstanden», sagte Rallye-Ikone Walter Röhrl dem SID: «Er ist ein sehr intelligenter Bursche, der sich gesagt hat: Ich habe meinen Höhepunkt erreicht, es wird schwierig, das zu wiederholen. Ich bin allerdings gespannt, ob er das aushält: Ich muss noch heute, mit fast 70 Jahren, aufpassen, dass ich nicht rückfällig werde.»

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