McLaren-Honda: Muss Jost Capito schon wieder gehen?
Jost Capito
Am 1. September hat Jost Capito bei McLaren-Honda angefangen. Der frühere Chef des Rallyeprogramms von VW wurde von Ron Dennis als Geschäftsführer des Rennstalls installiert und war damit Dennis als Leiter der McLaren-Gruppe unterstellt, die verschiedenen Abteilungsleiter des Rennstalls sollten ihm berichten.
Ron Dennis bestätigte im vergangenen Januar: «Ich habe Jost im Sommer kontaktiert. Und ich wollte mit ihm arbeiten, weil ich ihn für einen eindrucksvollen, wettbewerbsorientierten und ehrgeizigen Menschen halte, der reiche Erfahrung aus der Automobil- und Rennsportwelt vorweisen kann.»
Doch das ist offenbar schon wieder Vergangenheit. Denn nachdem Geschäftsleiter und Firmenteilhaber Dennis zuletzt kaltgestellt und entmachtet wurde, läuft offenbar auch die Zeit von Capito ab. Das berichtet unter anderem die BBC.
Capito soll zwar noch angestellt sein, mit dem täglichen Geschäft aber schon nichts mehr zu tun haben. McLaren wollte die Berichte nicht kommentieren. Laut der BBC soll es ihm zum Verhängnis geworden sein, dass er von Dennis verpflichtet wurde.
Capito hatte im Mai 2012 bei VW den Posten des Motorsportdirektors übernommen und unter anderem die Triumphe in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) in den Jahren 2013, 2014 und 2015 verantwortet. In der Formel 1 hatte der 58-Jährige bereits von 1996 bis 2001 in der Geschäftsleitung des Schweizer Rennstalls Sauber gearbeitet.
Seit vier Jahren oder Brasilien 2012 ist McLaren ohne GP-Sieg, der Rennstall hat zahlreiche Sponsoren verloren und ist seit dem Weggang von Vodafone Ende 2013 ohne Hauptgeldgeber, die neue Partnerschaft mit Honda erwies sich als Fehlstart. McLaren erlebte 2015 vorwiegend wegen der schlechten japanischen 1,6-Liter-V6-Motoren die erfolgloseste Saison seit der Teamgründung. 2016 verlief ein wenig besser, aber lange noch nicht zufriedenstellend.
Nach dem Rausschmiss von Dennis hat nun der 45jährige US-Amerikaner Zak Brown den Posten des neuen Direktors der McLaren Technology Group übernommen. In einer Übergangsphase wird er mit Chief Operating Officer Jonathan Neale die Geschäfte gemeinsam führen.