Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Franz Tost über die Formel 1: «Es darf krachen»

Von Vanessa Georgoulas
Franz Tost: «Wir geben in der Formel 1 viel zu viel Geld aus»

Franz Tost: «Wir geben in der Formel 1 viel zu viel Geld aus»

Toro Rosso-Teamchef Franz Tost hofft auf ein Ende der Mercedes-Dominanz im nächsten Jahr. «Denn sonst werden viele Leute bald nicht mehr zuschauen, weil die Rennen stinklangweilig wären», warnt er.

Seit die Formel 1 mit den umstrittenen V6-Turbo-Hybriden unterwegs sind, dominieren die Silberpfeile das Tempo. Mercedes hat bei der Entwicklung der neuen Motoren-Generation ganze Arbeit geleistet und sich einen Vorsprung erarbeitet, der auch in diesem Jahr nicht einzuholen war. Doch nun stehen umfassende Regeländerungen an, und mit diesen soll die Aerodynamik wieder eine grössere Rolle spielen.

Deshalb hofft die Konkurrenz der Silbernen auch auf ein Ende der Mercedes-Dominanz, Franz Tost im Gespräch mit den Kollegen der «Tiroler Tageszeitung» bestätigt: «Das hoffen wir alle, denn sonst werden viele Leute bald nicht mehr zuschauen, weil die Rennen stinklangweilig wären. Zusätzlich hoffe ich auf Red Bull Racing und Ferrari.»

Der Teamchef von Toro Rosso betont: «Die Rennen müssen mehr Unterhaltung bieten. Die Zuschauer wollen wechselnde Sieger, Unfälle, keine Verletzten, aber es darf krachen. Das höre ich immer wieder von meinen Freunden, die sagen: Früher hat’s wenigstens am Start gekracht. Dafür muss der Strafenkatalog verschwinden.»

Tost erklärt: «Die Piloten sollen draussen einfach fahren. Wir brauchen keine Fahrregeln. Wenn du dich in der Formel 1 mit einem Gegner anlegst, gehst du das Risiko ein, dass du auch dein Auto beschädigst. Lasst die Fahrer fahren! Und wenn sie crashen, dann crashen sie. Teil des Spiels, Teil der Unterhaltung und basta.»

«Das Anspruchsniveau, unterhalten zu werden, ist gestiegen. Und dem muss man sich anpassen. Es gibt zu viele andere Sportarten, deshalb muss was geboten werden», ist der 60-Jährige überzeugt, und kommt deshalb zum Schluss: «Die Kosten müssen reduziert werden. Es kann nicht sein, dass Teams 450 Millionen Euro im Jahr ausgeben. Zugleich wird aber bei den Straßenautos um jeden Cent gefeilscht. Auch die Hersteller werden diese Summen nicht ewig akzeptieren. Das ist untragbar. Wir geben in der Formel 1 viel zu viel Geld aus.»

«Die Ticketpreise müssen runter. Wir brauchen die Familien und müssen die Kinder gewinnen. Wenn ein Ticket 300 Euro kostet und jemand geht mit seiner Frau und zwei Kindern hin, dann ist er 1200 Euro los. Das geht nicht. Zusätzlich müssen die Veranstalter mehr tun. Sprich: Konzerte könnten ein Teil des Programms sein. In Austin kamen allein 80.000 Zuschauer zum Konzert mit jeder Menge Jungen», fügt der Österreicher an.

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