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Lamborghini in der F1: Erst müssen die Kosten sinken

Von Vanessa Georgoulas
Für Stefano Domenicali ist die Formel 1 eine Herzensangelegenheit

Für Stefano Domenicali ist die Formel 1 eine Herzensangelegenheit

Die Pläne der neuen Machthaber der Formel 1 lassen einige Fans auf neue Werksteams hoffen. Auch Lamborghini-CEO Stefano Domenicali wurde gefragt, ob ein GP-Projekt nun in Frage kommt.

Wieder einmal beschäftigt der Traum von einem GP-Einstieg der Sportwagen-Marke Lamborghini die Gerüchteköche der Formel 1.

Grund dafür ist die Machtübernahme des Medien-Konzerns Liberty Media. Denn die neuen Köpfe an der Spitze der Königsklasse wollen den Sport verändern. Und wie ernst es ihnen damit ist, bewiesen sie zu Wochenbeginn mit der Absetzung des langjährigen Strippenziehers Bernie Ecclestone, dem nur noch die Rolle des Ehrenpräsidenten zugestanden wird.

Statt des geschäftstüchtigen 86-Jährigen hat nun Chase Carey das Sagen. Und der 62-jährige Spitzenmanager hat bereits klargemacht, dass er die Kosten in der Formel 1 ins Visier nehmen will.

Zusammen mit seinen Mitstreitern Sean Bratches (für die kommerzielle Seite zuständig) und Ross Brawn (der sich um die technischen und sportlichen Aspekte kümmert) will er auch unangenehme Diskussionen führen, etwa über die Einführung einer Budgetdeckelung oder die Neuverteilung der Einnahmen aus dem Verkauf der TV-Rechte.

Dies könnte die Formel 1 auch für jene Hersteller wieder interessant machen, die der Königsklasse in den letzten Jahrzehnten fern geblieben sind. Und genau deshalb kommt das Thema Lamborghini nun wieder auf, denn mit Stefano Domenicali steht ein ausgewiesener Formel-1-Fan an der Spitze der mittlerweile zum Volkswagen-Konzern gehörenden Luxusmarke.

Der frühere Ferrari-Teamchef und heutige Lamborghini-CEO gestand denn auch gegenüber spanischen Medien: «Die Formel 1 ist für mich eine Herzensangelegenheit.» Er stellt aber auch klar: «Ich will ehrlich sein, derzeit haben wir andere Prioritäten, auf die wir uns konzentrieren müssen.»

Eine klare Absage erteilt der 51-Jährige aus Imola dem GP-Zirkus aber nicht: «Was die Zukunft angeht: Der Motorsport wird immer ein Teil von Lamborghini sein. Sollte sich die Formel 1 ändern, dann lautet die Antwort: Warum nicht?»

Gefragt nach den genauen Faktoren, die sich ändern müssen, nennt der Italiener die Kosten: «Für uns würde ein aktuelles Engagement angesichts der Kosten, die nötig sind, um auf Augenhöhe mitzukämpfen, zu weit gehen. Wenn wir also in diesem Bereich eine Änderung erleben, dann denke ich, dass es Sinn machen würde, einen Einstieg zu erwägen.»

Von einem baldigen Einstieg dürfen die Fans also nicht ausgehen – nicht zuletzt auch, weil sich die finanziellen Bedingungen der Formel 1 nicht von heute auf morgen ändern lassen. Die neuen Machthaber müssen die aktuellen Verträge der Teams berücksichtigen und die Verhandlungen über neue Bedingungen dürften angesichts der heiklen Themen, die dabei angeschnitten werden, langwierig ausfallen.

Schliesslich müsste ein GP-Engagement von Lamborghini natürlich auch mit der Konzern-Spitze abgesprochen werden. Denn Domenicalis Liebe zur Formel 1 reicht alleine nicht aus, um den Namen Lamborghini wieder in die Königsklasse zu bringen.

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