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Toto Wolff: Williams ließ mich weinen und betteln

Von Andreas Reiners
Toto Wolff mit Claire Williams

Toto Wolff mit Claire Williams

Die Williams-Teamchefin Claire Williams erwies sich in den Verhandlungen um die Dienste von Valtteri Bottas als harte Nuss. Toto Wolff musste seinen ganzen Charme spielen lassen.

Nico Rosberg tritt überraschend als Weltmeister zurück. Mercedes sucht nach einem Nachfolger, entscheidet sich für Valtteri Bottas und verpflichtet den Finnen von Williams.

Was sich einfach anhört, war harte Arbeit und alles andere als sicher, wie Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nun bei der BBC verriet: Teamchefin Claire Williams komme dabei vor allem nach ihrem Vater.

«Man hat sehr deutlich gemerkt, dass Claire die Tochter von Frank ist, sie ist hart bei Verhandlungen, sehr hart. Und es war nicht immer klar, dass wir Valtteri bekommen», sagte Wolff, der zudem scherzte: «Sie hat mich oft zum Weinen gebracht. Und zum Betteln.»

Claire Williams, die den jungen Lance Stroll als zweiten Fahrer hat, hatte stets betont, einen adäquaten Ersatz haben zu wollen, ehe sie Bottas ziehen lässt. Den hat sie in Ex-Fahrer Felipe Massa gefunden, wodurch der Weg für Bottas frei wurde.

«Felipe zurückzuholen war ein guter Schritt. Vielleicht wäre es inspirierender gewesen, Valtteri zu behalten. Aber auch wenn ich an ihrer Stelle wäre, ist Felipe eine gute Lösung», sagte Wolff. Für Mercedes ist nach dem Rücktritt von Rosberg der Finne Bottas die aktuell beste Lösung. Er muss, kann und darf sich nun bei einem echten Spitzenteam beweisen, dazu im Duell mit dem dreimaligen Weltmeister Lewis Hamilton.

In der Vergangenheit wurden Rosberg und Hamilton mit den gleichen Voraussetzungen ausgestattet, zudem durften sie trotz der erbitterten Rivalität, die sich hin und wieder auf der Strecke entlud, frei fahren. Daran wird sich nichts ändern.

«Durch die Regeländerungen fängt alles wieder bei Null an», sagte Wolff: «Ich hoffe, dass unser Auto gut genug ist, um Rennen und Titel zu gewinnen, aber wir werden beiden Fahrern weiterhin die gleichen Möglichkeiten geben.»

Einfach wird es dadurch aber nicht, wie Wolff weiß. «Da mache ich mir nichts vor. Valtteri hat Nachwuchsserien gewonnen und war immer sehr konkurrenzfähig. Das erreicht man nicht, wenn man immer einfach im Umgang ist. Ich erwarte nicht, dass es viel einfacher wird. Aber Valtteri füllt die Lücke, die Nico hinterlassen hat, am besten aus», sagte der Österreicher.

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