Lance Stroll über Kritiker: «Neider gibt es überall»
Lance Stroll: «Du triffst immer wieder Menschen, die dich aus den falschen Gründen nicht mögen»
Es ist kein Geheimnis, dass die Karriere von Lance Stroll durch seinen vermögenden Vater finanziert und gelenkt wurde. Der kanadische Investor und Mode-Milliardär Lawrence Stroll sorgte dafür, dass sein Spross unter den besten Voraussetzungen in den verschiedenen Nachwuchs-Meisterschaften reüssieren konnte.
Mit Erfolg: Lance holte sich 2014 den Titel in der italienischen Formel-4-Meisterschaft, 2015 setzte er sich in der neuseeländischen Toyota Racing Series durch und 2016 folgte der Formel-3-EM-Titel, der ihm schliesslich den Aufstieg in die Formel 1 ermöglichte. Noch vor dem ersten GP-Einsatz absolvierte der Teenager ein umfangreiches Privattest-Programm in einem alten Formel-1-Renner von Williams.
Während der Williams-Rookie bei den Testfahrten in Barcelona mehr durch Abflüge denn durch schnelle Rundenzeiten auffiel, glänzte er in der ersten Runde des Australien-GP mit starken Überholmanövern. Diese waren allerdings auch nötig, nachdem Stroll das Rennen wegen eines Crashs im dritten freien Training und dem daraufhin nötig gewordenen Getriebewechsel vom letzten Startplatz hatte in Angriff nehmen müssen.
Die Zielflagge sah Stroll nicht, Bremsprobleme warfen ihn 18 Runden vor Schluss aus dem Rennen. Zu diesem Zeitpunkt war er auf Position 13 unterwegs. Nicht nur deshalb ist er überzeugt, dass er sich seinen Platz im GP-Zirkus verdient hat. Von seinen Kritikern, die den schnellen Aufstieg des Milliardärssohns als Fehler bezeichnen, lässt er sich nicht beirren.
Im Gespräch mit den Kollegen von «Autosport.com» winkt der 18-Jährige ab: «Wer es nicht in die Formel 1 schafft, der sucht immer nach Ausreden, warum es nicht geklappt hat. Die Piloten im Fahrerlager respektieren sich aber gegenseitig. Sie wissen es, dass es viel Einsatz braucht, um in der Formel 4, Formel Renault oder in der Formel 3 einen Titel zu holen.»
«Ich denke, auch die Team-Mitglieder wissen, wie viel man leisten muss, um es in die Formel 1 zu schaffen, und dass man in den Nachwuchsklassen Punkte für die Superlizenz sammeln muss und das nicht einfach ist», fügt Stroll an, der zum Schluss noch einmal betont: «Neider gibt es überall und du triffst auch immer wieder Menschen, die dich aus den falschen Gründen nicht mögen, daran lässt sich nichts ändern.»