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WM 2017 ohne Brasilien? Bernie Ecclestone droht

Von Mathias Brunner
​Noch immer steht der Grosse Preis von Brasilien 2017 mit einem Fragezeichen im Formel-1-Terminkalender der FIA. Der frühere Serienpromoter Bernie Ecclestone zeichnet ein düsteres Bild.

Die Zukunft des Grossen Preises von Brasilien in der Millionenmetropole São Paulo bleibt ungewiss, im Formel-1-WM-Kalender 2017 ist der Traditions-GP nur provisorisch aufgeführt. Und das, obwohl die Brasilianer über einen gültigen Vertrag verfügen, der die GP-Ausrichtung bis einschliesslich 2020 sichert. Dennoch sorgen finanzielle Probleme für Zukunftssorgen, und der langjährige Serienpromoter Bernie Ecclestone macht den Fans wenig Hoffnung.

Gegenüber der Nachrichtenagentur EFE hatte Brasiliens Bürgermeister João Doria bestäigt, dass er eine mögliche Übernahme verhandeln werde. «Ich lade Bernie Ecclestone und alle internationalen Formel-1-Promoter dazu ein, ein Konsortium zu gründen und am Privatisierungsprogramm der Interlagos-Strecke teilzunehmen.»

Auf die Frage, welche Vision er denn mit der Formel-1-Strecke verfolge, erklärte Doria selbstbewusst: «Es wird das Gleiche, wie in Abu Dhabi werden: Eine der modernsten Rennstrecken der Welt.»

Das ist natürlich reines Wunschdenken – die brasilianische Stadt hat wirklich andere Probleme als die Formel 1. Niemand nimmt dort für eine Rennstrecke so viel Geld in die Hand wie die Araber für den Yas Marina Circuit.

Der 86jährige Ecclestone hat sich vor kurzem mit Vertretern der Stadt samt Doria getroffen. Der neue Formel-1-Chef Chase Carey hatte Ecclestone gebeten, im Land von Bernies Ehefrau nach dem Rechten zu sehen. Aber nun sagt der Baumeister des modernen GP-Sports gegenüber UOL Esporte, dem grössten Sportportal von Brasilien: «Ich bin zum Bürgermeister gegangen, aber er will keinen einzigen Dollar ausgeben. Um genau zu sein, will er die Rennstrecke loswerden.»

«Doria hat mich dann gefragt, ob ich Interesse hätte. Immerhin hat er zugesichert – wer immer die Piste kauft, der hat seine Zusicherung, dass das Rennen stattfinden wird. Aber wir müssen einen Käufer finden, der Willens ist, den Grand Prix zu organisieren. Das ist schwierig. Wenn wir also nichts tun können, dann ist das Rennen verloren.»

Gemäss UOL weilte der langjährige Rennpromoter Tamas Rohonyi vor kurzem in Paris bei der FIA um zu retten, was noch zu retten ist. Im Fahrerlager von Sotschi kursiert: Vielleicht zeichnet Bernie ein so düsteres Bild, um den Preis zu drücken. Es wäre nicht das erste Mal.

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