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Yusuke Hasegawa: Honda lebt weiterhin in Schande

Von Agnes Carlier
​Fernando Alonso konnte den Russland-GP nicht fahren, sein Honda-Motor platzte zu Beginn des ersten Freitagtrainings in Spanien. Honda-Rennchef Yusuke Hasegawa steht unter Druck.

Fernando Alonso musste, ausgerechnet vor eigenem Publikum, einen weiteren Tiefschlag einstecken – im ersten freien Training konnte er keine gezeitete Runde fahren, da zerriss es bereits seinen 1,6-Liter-V6-Turbomotor von Honda.

Wir treffen einen langjährigen Honda-Insider im Fahrerlager des Circuit de Barcelona-Catalunya. Frage: «Wackelt der Job von Honda-Rennchef Yusuke Hasegawa?» Antwort unseres Informanten: «Nein, meines Wissens nicht. Aber wenn ich einer der Ingenieure des Honda-Motors wäre, würde ich mich nicht so wohl fühlen.»

Yusuke Hasegawa sagt in Spanien: «Ein mechanisches Problem am Motor hat zum Ölverlust geführt.»

Mehr ist aus dem Japaner nicht herauszubekommen. Fernando Alonso hatte zum Schaden gesagt: «Heute morgen hat es den Motor zerrissen, die Hinterachse blockierte deswegen, es gab ein ziemliches Loch im Triebwerk, darum ist das ganze Öl rausgelaufen, wie es im Fernsehen zu sehen war.»

Hasegawa weiter: «Wir haben dann den Motor gewechselt. Der Grund für den Schaden ist noch nicht bekannt. Das Team hat alles getan, um Fernando fürs zweite Training auf die Bahn zu bekommen.»

Viel war davon die Rede, dass Honda für Spanien eine Evo-Stufe bereit haben würde, doch Hasegawa meint: «Die Motor-Hardware ist die Gleiche wie in Russland. Aber wir scheinen hier nicht das gleiche Problem zu haben wie in Sotschi.»

Dort war es die Energierückgewinnung, die nicht korrekt arbeitete.
In Spanien stellten die japanischen Techniker einen Druckabfall im Ölkreislauf fest, der Motor lief aber weiter, Hasegawa nennt das, vielleicht im Englischen nicht so richtig formuliert wie es auf Japanisch gemeint ist: «Der Motor kochte.»

Hasegawa betrachtet das halb volle Glas: «Stoffel Vandoorne konnte das ganze Programm wie geplant zu Ende fahren. Er hat auch belegt, dass kleine Verbesserungen funktionieren.»

Die Analyse des Motorschadens von Bahrain (im Auto von Fernando Alonso im Abschlusstraining) ist gemäss Hasegawa noch immer nicht abgeschlossen. «Es gab ein Versagen des elektrischen Generators für jene Energie, die am Turbolader gewonnen wird. Wir vermuten, dass Trümmerteile in den Motor eingedrungen sind. Aber sicher sind wir nicht.»

«Wir planen verschiedene Upgrades. Aber auch in Monaco fahren wir mit der gleichen Motorspezifikation wie hier. Ja, wir hatten am Freitag mit Alonso einen enttäuschenden Tag. Aber wir können das am Samstag und Sonntag wettmachen. Auch das Pistenlayout von Monte Carlo kommt uns entgegen. In Kanada wird es dann wieder schwieriger.»

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