Mercedes: Das Geheimnis hinter dem Kanada-Comeback
Mercedes: In Kanada dominant
Nach dem für Mercedes mittleren Desaster in Monaco war die Aufregung bei den Silberpfeilen groß. Ist Ferrari bereits enteilt? Ist der WM-Zug bereits abgefahren? Zu deutlich war der Rückstand auf die Scuderia. Die Niederlage schmerzte, wie Motorsportchef Toto Wolff mehrmals betonte.
Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, steckte man die Köpfe zusammen. Und packte die Probleme an – mit einem Mega-Aufwand. Das Problem war nicht einmal der Rennsonntag, sondern Training und Qualifying in Monaco. Da wusste Mercedes nicht, was letztendlich passiert war. Warum man so chancenlos war.
«Eine Gruppe von Ingenieuren hat sich in aller Ruhe mit den Vorgängen beschäftigt. Wann auch immer du in das Werk kamst, es waren Lichter an und die Leute arbeiteten im Simulator. Der war für zehn Tage ständig in Betrieb. Niemand aus dieser Gruppe hat auch nur einen Tag frei gemacht», erzählte Wolff.
Rund um die Uhr analysierte Mercedes die Probleme. Und ganz offensichtlich wurde man fündig, denn in Kanada fuhr Mercedes einen Doppelsieg ein. Nachdem Lewis Hamilton die Pole Position geholt hatte. Und die schnellste Rennrunde fuhr. Mehr Dominanz geht kaum.
Wo genau man die Probleme ausgemacht und man den Hebel angesetzt hat, wollte Wolff nicht präzisieren. «Wir haben das Auto über die Bodenwellen und über die Randsteine verbessert, denn darüber hatten sich die Fahrer beschwert», verriet er zumindest. Es gebe in der Formel 1 aber keine Wunderwaffe, sagte der Österreicher.
Außerdem bestehe ein Formel-1-Bolide «aus sehr komplexen Systemen, die miteinander interagieren». Man habe sich deshalb alle Bereiche angesehen. «Ob aerodynamische und mechanische Balance, Setup, die Reifen, den Fahrstil, also jeden Stein umgedreht», so Wolff.
Er stellte dann auch klar: Das Auto, das in Kanada am Ende auf der Strecke war, wäre ohne das Monaco-Ergebnis ganz anders gewesen.
Trotzdem: Nach Monaco verfiel Mercedes in keine Depression, und nun wertet Wolff Montreal auch nicht als Durchbruch. «Ich würde nicht sagen, dass die Probleme gelöst sind. Wir haben sie sicherlich viel besser verstanden und wertvolle Daten gesammelt. Doch jetzt geht es schon weiter nach Baku», sagte Wolff.