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McLaren wettert wieder gegen Honda: «Nicht gut genug»

Von Andreas Reiners
Eric Boullier und Fernando Alonso

Eric Boullier und Fernando Alonso

Fernando Alonso bekämpfte den Frust auf seine eigene Art und Weise: Er nahm nach seinem bitteren Aus kurz vor Schluss des Kanada-GP spontan ein Bad in der Menge, ließ sich von den Fans feiern.

Zum Feiern war bei McLaren-Honda aber niemandem zumute. Der Ärger war mal wieder groß. Die Wut auf Motorenpartner Honda ebenso.

Denn Alonso war auf dem Weg zum ersten WM-Punkt. Klar: Das ist nichts, wodurch man bei McLaren in Jubel ausbrechen würde. Auch Alonso nicht, er ist nicht in der Formel 1, um um die Plätze zehn bis zwölf zu fahren, die Ambitionen sind bei allen Beteiligten andere.

Doch es wäre mal ein Mini-Schritt nach vorne gewesen. Doch selbst der war dem gebeutelten Traditionsrennstall nicht vergönnt.
Und McLaren-Rennleiter Eric Boullier macht dort weiter, wo der früher so diplomatische Franzose zuletzt aufgehört hatte: Er ließ die Japaner den Frust spüren.

«Nach so zahlreichen Mühen und Schmerzen hätte sich dieser eine Punkt angefühlt wie ein Sieg», sagte Boullier: «Doch dann trat wieder einmal ein sehr schmerzhafter Defekt auf. Es ist schwierig, die richtigen Worte für unsere Enttäuschung, für unseren Frust, für unsere Traurigkeit zu finden. Es ist schlicht und ergreifend nicht gut genug!»

Der nächste Seitenhieb gegen Honda, die nun wieder mit der Fehlersuche beschäftigt sind, anstatt den nicht konkurrenzfähigen Motor zu verbessern. Ein für Kanada angekündigtes Update der Antriebseinheit gab es bereits nicht.

«So können wir nicht weitermachen. Wir können es uns nicht leisten, unsere Ziele permanent zu verpassen. Die ganzen Diskussionen, die es jetzt gibt, kommen daher, dass wir das Update nicht bekommen haben», sagte Boullier.

Diese ganzen Diskussionen sind Diskussionen über die Zukunft, über 2018. Denn im Vorfeld des GP hatte McLaren-Direktor Zak Brown zur Motorensituation erklärt: «Wir haben einen Plan B. Und wir haben einen Plan C. Wir kommen mit allen im Fahrerlager prima aus, also haben wir hier und dort ein Käffchen und sprechen über ein paar Dinge.» Seither schwirren die Gerüchte nur so herum: McLaren 2018 mit Mercedes-Power? Gar mit Motoren von Renault? Denn klar ist: Geht es nicht nach vorne, ist Alonso weg.

Brown hat unmissverständlich klar gemacht: Honda muss seinem Partner versichern, dass die mehrfach versprochenen Fortschritte nun endlich gemacht werden. Brown sagt aber auch: «Der gegenwärtige Plan besteht darin, im Heck der McLaren-Autos Motoren von Honda zu haben. Aber es müssen einige Dinge passieren, die uns die Zuversicht schenken, im kommenden Jahr ein Wörtchen um die Spitze mitreden zu können. Wir müssen Anzeichen erkennen, dass wir konkurrenzfähiger werden.» Kanada war schon mal kein Hinweis darauf. Im Gegenteil.

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