F1-Comeback in Malaysia: Erst wenn Action besser wird
Die Formel 1 trägt in diesem Jahr den vorerst letzten Malaysia-GP aus
In diesem Jahr findet am 1. Oktober der vorerst letzte Formel-1-WM-Lauf auf dem Sepang International Circuit in Malaysia statt. Die GP-Verantwortlichen haben sich mit den neuen Formel-1-Machthabern des Konzerns Liberty Media darauf geeinigt, den Vertrag über die GP-Ausrichtung ein Jahr vor Auslaufzeit zu beenden.
Als Grund führen die GP-Organisatoren die schlechte Bilanz des staatlich subventionierten WM-Laufs an. Die verantwortlichen Politiker signalisierten schon vor der letztjährigen GP-Austragung in Sepang, dass sie künftig nicht mehr gewillt sind, grosse Summen für die Königsklasse des Vierradsports auszugeben, wenn der Gewinn ausbleibt. Und da wussten sie noch nicht, dass 2016 bloss 45.000 Fans das Rennen besuchen würden.
Dabei bietet die Strecke Platz für rund 120.000 Zuschauer. Dass diese lieber zuhause bleiben, führen die GP-Promoter auf die langweiligen Rennen in den letzten Jahren zurück. Deshalb schliessen sie eine Rückkehr des GP-Trosses auch nicht aus. Dies sei allerdings nur unter der Voraussetzung möglich, dass sich das Racing verbessere.
«Wenn alle Voraussetzungen erfüllt werden, kommen wir zurück», verspricht Sepang-Streckenchef Dato' Razlan Razali gegenüber «Motorsport.com». «Wir wollen sehen, dass die Formel 1 wieder spannend wird. Die neuen Mehrheitseigner sollten wieder die Kontrolle über den GP-Zirkus und das Renngeschehen übernehmen. Denn das Racing hat in den letzten Jahren an Spannung eingebüsst, was sich sehr negativ auf das Zuschauerinteresse ausgewirkt hat – und zwar sowohl an der Strecke als auch bei den TV-Quoten.»
«Deshalb müssen die Rennen wieder mehr Action bieten, die neuen Formel-1-Verantwortlichen müssen das in den Griff bekommen», fordert Razali, der den Wechsel von den V8-Saugern zu den V6-Turbo-Hybridmotoen als den Anfang der Krise betrachtet. Aber auch die Tatsache, dass mit dem Rennen in Singapur ein weiterer Formel-1-WM-Lauf in der gleichen Region stattfindet, ist dem CEO en Dorn im Auge.
«Das macht den Sport kaputt», ist Razali überzeugt. «Es wäre sehr viel besser, wenn sich diese beiden Rennen abwechseln würden. Ich glaube, die Singapur-Verantwortlichen haben uns diese Option angeboten, als sie in den WM-Kalender aufgenommen wurden. Das war vor meiner Zeit und offenbar wurde dieses Angebot ausgeschlagen. Würde ich das in Erwägung ziehen, wenn sich dieses Angebot noch einmal bietet? Ja, das würde ich.»