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Lewis Hamilton: Was er von Vettel nach Baku forderte

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton

Lewis Hamilton

​Erstmals seit ihrer Kollision in Baku sind Mercedes-Star Lewis Hamilton und WM-Leader Sebastian Vettel aufeinander getroffen. Dem Engländer war wichtig, dass Sebastian Vettel etwas öffentlich klarstellt.

Vor der üblichen Donnerstag-Medienrunde mit sechs Formel-1-Fahrern schwirrten die verrücktesten Gerüchte durchs Fahrerlager: Etwa jenes, wonach sich Mercedes-Star Lewis Hamilton weigere, in der gleichen Pressekonferenz mit seinem Erzrivalen Sebastian Vettel vor die Journalisten zu treten.

Aber klar sassen die beiden Stars dann da. Ob und wie viel Überzeugungsarbeit zu leisten war, wissen wir nicht.

Lewis Hamilton hörte sich geduldig an, was Sebastian Vettel zu seinem Rammstoss in Aserbaidschan zu sagen hatte und meinte dann: «Für mich ist das abgeschlossen. Ich will mich aufs kommende Wochenende konzentrieren. Was immer ich über diese Aktion sagen wollte, das habe ich schon in Baku getan. Ich liege in der WM hinter Seb, daran will ich arbeiten.»

«Ich habe nach dem Rennen mit Vettel geredet. Und er schickte mir später eine Textnachricht, wir haben dann telefoniert. Mein Respekt für Seb ist geblieben. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich ihn nicht in eine Falle gelockt hatte. Mir war auch ganz wichtig, dass er das in der Öffentlichkeit korrigiert, weil ich nicht den Eindruck da draussen erweckt haben wollte, dass ich so etwas mit einem Gegner machen würde. Das ist nicht mein Stil.»

Sebastian Vettel musste sich zahlreiche vertiefende Fragen gefallen lassen, Lewis Hamilton sass mit einem feinen Lächeln auf den Lippen daneben.

Bereut Hamilton sein Kritik an Vettel, die er am Sonntagabend von Baku geäussert hat? Jetzt, wo er die ganze Sachlage von Vettel erklärt erhielt? Lewis: «Ich finde nicht, dass ich in Baku besonders wütend gewesen bin. Aber ich habe auch meine Meinung über den ganzen Schlamassel nicht geändert. Doch ich bin der Ansicht, dass das nun alles Schnee von gestern ist und wir nach vorne blicken sollten.»

Wie konnte Hamilton eigentlich so ruhig bleiben im Auto, nachdem ihm Vettel in die Kiste gerumpelt war? Lewis: «Wenn du auf dem Fussballfeld Nase an Nase stehst, dann hätte ich vielleicht anders reagiert. Aber im Auto war ich ganz auf meine Aufgabe im Rennen konzentriert. Der Rempler hat mich verblüfft, aber in meinem Fokus stand das weitere Rennen.»

Hat Lewis Hamilton die Entschuldigung von Vettel akzeptiert? Der Engländer antwortet: «Am Sonntagabend gab es keine Entschuldigung. Aber in der Textnachricht vom Montag und dann am Telefon hat sich Sebastian für seine Aktion entschuldigt, und natürlich habe ich sie angenommen.»

Bleibt das Verhalten von Vettel im Kopf von Hamilton hängen, wenn es ins nächste Duell geht? Lewis: «So ticke ich nicht. Ich bin einer, der nach vorne blickt. Mir war einfach wichtig, dass Seb die Darstellung korrigiert, ich locke meine Gegner in Fallen. Aber ich brüte nicht über das Vergangene.»

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