Boullier: Alonso muss an McLaren-Honda glauben!
Fernando Alonso
Fernando Alonso hält schon lange nicht mehr mit seiner Kritik hinterm Berg. Der Spanier legt den Finger Rennen für Rennen in die Wunde: Der Honda-Motor ist weder zuverlässig noch konkurrenzfähig. Und er lässt auch immer wieder durchblicken, dass ihm die Geduld ausgeht.
Sein Vertrag läuft zwar nach dieser Saison aus, doch mit der Flucht ist das so eine Sache. Denn sowohl Ferrari als auch Mercedes haben mehrfach betont, dass sie keine Verwendung für den 35-Jährigen haben. Renault ist als kommender Arbeitgeber im Gespräch, aber auch ein Verbleib bei McLaren-Honda.
Doch Rennleiter Eric Boullier will Alonso nicht um jeden Preis. «Ich bevorzuge es, dass er bei uns bleibt. Aber unter der Bedingung, dass er an unser Projekt glaubt», sagte Boullier Nextgen-Auto.com. Denn: «Ein Fahrer, der nicht an uns glaubt, ist nicht sehr hilfreich.»
Ob Alonso an das Projekt glaubt – dazu will der Franzose lieber nichts sagen. «Das müssen Sie ihn fragen, es liegt nicht an mir, für ihn zu antworten», so Boullier. Er wolle vor allem zwei Fahrer, die an das Projekt glauben. Mit allen Höhen, und vor allem den Tiefen.
Überrascht ist Boullier nicht davon, dass die Topteams wie Ferrari und Mercedes abwinken. Das hat seiner Meinung nach etwas mit Sebastian Vettel und Lewis Hamilton zu tun. Denn sie sind die Platzhirsche.
Zwar wolle sich jeder Fahrer mit den besten Piloten der Welt messen. «Aber nicht notwendigerweise mit dem gleichen Material. Wenn man wie Vettel oder Hamilton einen Nummer-eins-Status genießt, auch wenn sie es nicht öffentlich sagen würden, sind sie die Anführer. Sie wollen niemanden, der ihre Pläne durcheinander bringt», sagte Boullier.
Formel-1-Sportchef Ross Brawn sieht Alonsos Situation übrigens als eine «Verschwendung von Talent. Fernando ist ein fabelhafter Fahrer, einer der besten seiner Generation. Aber er wurde kastriert durch ein nicht-konkurrenzfähiges Auto. Wenn das Auto nicht gut ist, werden Alonsos Talent und Stärke vergeudet», sagte er dem Telegraph.