Porsche: Langstrecke nein, Formel E ja, und Formel 1?
Gemunkelt wurde es seit längerem, nun ist es Tatsache: Porsche steigt zum Schluss der Saison 2017 hin aus der Langstrecken-WM aus, nach vier erfolgreichen Saisons mit dem Modell 919 Hybrid. Die Sportwagenfirma folgt dem Beispiel von Mercedes – die haben (allerdings auf Ende 2018) das Aus des Engagements in der DTM verkündet. Beide deutschen Firmen werden sich ab der Saison 2019/2020 in der Formel E engagieren.
Bis Ende 2020 hat sich Mercedes für den Start in der Formel-1-WM verpflichet, Formel-1-CEO Chase Carey ist guter Dinge, dass die Marke mit dem Stern darüber hinaus im GP-Sport bleibt. Derzeit wird am Motorreglement ab 2021 gefeilt.
Porsche-Entwicklungsvorstand Michael Steiner zum Ausstieg aus der Langstrecken-WM: «Nachdem wir unser Mission-E-Programm begonnen haben, ist der Einstieg in die Formel E nur logisch. Die Freiheiten bei der Entwicklung in dieser Klasse haben ein Engagement sehr verlockend gemacht.»
Formel-E-Serienchef Alejandro Agag: «Wenn wir einer vor ein paar Jahren gesagt hätte, dass wir eine Firma wie Porsche bei uns begrüssen dürfen, ich hätte es nicht geglaubt. Wir freuen uns sehr, eine so tolle Marke bei uns zu sehen.»
Nach dem Adieu von Audi und nun mit dem Ausstieg von Porsche haben wir in der LMP1-Klasse für 2018 nur noch eine Firma: Toyota. FIA-Präsident Jean Todt: «Ich bedauere die Entscheidung von Porsche für die Langstrecken-WM, aber es ist für die Formel E sehr positiv, noch eine tolle Marke am Start zu haben.»
Porsche hat 2017 den Hattrick in Le Mans geschafft, insgesamt gewannen die Stuttgarter den Langstreckenklassiker in der Sarthe nun 19 Mal.
Und was ist mit Formel 1? Porsche lässt die Tür offen: «Neben unserem Programm in anderen Rennserien und der Vorbereitung auf die Formel E prüfen wird andere Möglichkeiten.»
Dazu gehört auch die Formel 1 – ein Comeback in der Königsklasse ist durchaus denkbar.
Porsche sass bei der jüngsten Sitzung der «Power Unit Group» am Tisch, in der es um das Motorenreglement der Formel 1 ab 2021 ging.
Ein hochrangiger Audi-Mann vor kurzem: «Eine Marke aus der VW-Gruppe wird in die Formel 1 gehen. Aber ich kann nicht sagen, welche.»