FP1 Monza: Mercedes-Star Lewis Hamilton Schnellster
Keiner umrundete den Highspeed-Kurs von Monza im ersten Training schneller als Lewis Hamilton
Die dicken, schwarzen Regenwolken über dem Highspeed-Kurs von Monza liessen bereits vor dem Start des Freitagstrainings erahnen, dass sich die Wetterprognose für den Auftakt des GP-Wochenendes in Italien bewahrheiten würde. Der angekündigte Regen kam denn auch, allerdings erst nach dem Start zum ersten freien Training.
Zu Beginn beeilten sich die GP-Stars deshalb, die Zeit vor dem drohenden Wolkenbruch möglichst zu nutzen. Entsprechend schnell füllte sich die Rennstrecke, wobei Daniel Ricciardo als Erster ausrückte, dicht gefolgt von Valtteri Bottas, Marcus Ericsson, Kimi Räikkönen, Carlos Sainz und Sebastian Vettel.
Auch Pascal Wehrlein, Romain Grosjean, Stoffel Vandoorne, Fernando Alonso, Lewis Hamilton und Daniil Kvyat rückten gleich in der ersten Minute aus.
Ricciardos Red Bull Racing-Teamkollege Max Verstappen musste sich hingegen gedulden, denn an seinem Dienstwagen wurde noch eifrig geschraubt, als die Boxenampel auf Grün sprang. Nach drei Minuten hatten denn auch alle Fahrer bis auf den Teenager mindestens eine Installationsrunde gedreht.
Verkürztes Programm für Fernando Alonso
Einige Piloten waren mit dem umstrittenen Kopfschutz Halo unterwegs, darunter auch Wehrlein, Sainz und Alonso. Letzterer rückte auch noch mit der neuesten Ausbaustufe der Honda-Antriebseinheit aus. Dafür kassiert der stolze Spanier eine Rückversetzung um 35 Startplätze, denn in seinem Heck kamen der siebte Verbrennungsmotor, die siebte MGU-K-Einheit, der neunte Turbolader, die neunte MGU-H-Einheit, die sechste Batterie und die fünfte Leistungselektronik zum Einsatz.
Das McLaren-Honda-Team liess Alonso allerdings nur die Performance der Version 3.7 testen, danach stand ein neuerlicher Wechsel auf dem Programm, bei dem ein zuvor schon eingesetzter Motor der Ausbaustufe 3.5 wieder eingebaut wurde. Und damit dieser Einbau auch vor dem Start zur Nachmittagssession abgeschlossen werden konnte, wurde das Trainingsprogramm des Asturiers vor der Mittagspause verkürzt.
Acht Minuten nach dem Start rückte schliesslich auch Verstappen aus. Der Niederländer bog nach seiner Installationsrunde allerdings gleich wieder an die Box ab. Mittlerweile hatte mit Formel-1-Urgestein Felipe Massa auch der erste GP-Pilot eine gezeitete Runde gedreht:
Die Stoppuhr blieb nach 1:27,666 min stehen, als der kleine Brasilianer im Williams die Start-Ziel-Gerade kreuzte. Die Bestmarke wurde schnell von Hamilton auf 1:23,964 min gedrückt und kurz darauf sorgte auch dessen Teamkollege Bottas für eine neue Spitzenzeit.
Knifflige Wetterbedingungen
Nach 26 Minuten meldete Sergio Pérez die ersten Regentropfen, und auch Romain Grosjean berichtete, dass es in den Kurven 8, 9 und 10 zu regnen begonnen hatte. Stoffel Vandoorne meldete seinerseits Regen in der siebten Kurve. Die Bedingungen waren aber nicht überall die gleichen, so zeigte sich auf der Start-Ziel-Geraden die Sonne, während anderswo die Regenschirme aufgespannt wurden.
Trotzdem rückten die meisten Piloten bald mit den rot markierten Supersofts aus. Zur Halbzeit führte Bottas die Zeitenliste vor Hamilton. Vettel, Pérez, Verstappen, Räikkönen, Ricciardo, Ocon, Sainz und Kvyat an. Hinter den Top-10-Piloten reihten sich zu diesem Zeitpunkt Massa, Lance Stroll, Grosjean, Hülkenberg, Vandoorne, Palmer, Magnussen, Ericsson, Wehrlein und Alonso auf dem Zeitenmonitor ein.
Die Tifosi am Highspeed-Rundkurs bekamen auch einige Fehler und Ausrutscher zu sehen. Unter den Piloten, die sich in den Schikanen vertaten, fanden sich auch die WM-Favoriten Hamilton und Vettel, sowie Magnussen, Wehrlein, Palmer, Grosjean, Bottas und Alonso.
Nach knapp einer Stunde meldete auch Sainz über Boxenfunk, dass es in der letzten Kurve zu regnen begonnen hatte, und wenige Minuten später bestätigte dessen Toro Rosso-Teamkollege Daniil Kvyat, dass die Strecke «ziemlich rutschig» geworden war. Mittlerweile waren alle bis auf Palmer auf den superweichen Reifen unterwegs, wobei Hamilton mit 1:21,537 min die Spitze übernommen hatte.
Sainz sorgte derweil mit einem Dreher in der Parabolica für Unterhaltung. Der Spanier hatte Glück im Unglück, denn vor einigen Jahren wäre an jener Stelle, an der er auf die asphaltierte Auslaufzone auswich, im Kies gelandet.
Kurz darauf verstärkte sich der Regen, weshalb es auf der Strecke für kurze Zeit sehr ruhig wurde. Räikkönen sorgte dafür, dass die Tifosi auf den Tribünen bald wieder einen Grund zum Jubeln hatten. Der Iceman rückte eine Viertelstunde vor dem Ende des ersten Trainings noch einmal aus – und kurz drauf tat es ihm sein Teamkollege Vettel gleich. Beide waren auf der superweichen Mischung unterwegs.
Bald gesellten sich auch die meisten Konkurrenten der Scuderia-Stars dazu, sodass in den letzten zehn Minuten wieder richtig viel Betrieb auf der Strecke herrschte. Am Ende durfte sich Hamilton über die erste Bestzeit des Tages freuen. Mit 1:21,537 min führte er die FP1-Zeitenliste vor Bottas, Vettel, Räikkönen, Ricciardo, Verstappen, Pérez, Ocon, Vandoorne und Massa an. Hinter den schnellsten Zehn komplettierten Sainz, Magnussen, Stroll, Kvyat, Alonso, Grosjean, Hülkenberg, Palmer, Wehrlein und Ericsson die Zeitenliste.