MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Sebastian Vettel zum Desaster Singapur: Blöd gelaufen

Von Mathias Brunner
Vettel: «Das Auto war krumm»

Vettel: «Das Auto war krumm»

​Totalausfall für Ferrari in Singapur: Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen schon nach wenigen Metern aus dem Rennen. Der Deutsche verlässt den Stadtstaat als der grosse Verlierer.

Die Rennpolizei von Singapur hat Gnade walten lassen. Obschon viele Fans und Fachleute in Ferrari-Star Sebastian Vettel den Auslöser der Startkollision erkannten, wollten die FIA-Offiziellen niemandem die Schuld in die Schuhe schieben. Vielleicht haben sich Gerd Ennser (Deutschland), Silvia Bellot (Spanien), Emanuele Pirro (Italien) und Nish Shetty (Singapur) auch gedacht – Vettel als möglicher Bösewicht hat sich selber genug bestraft.

Sebastian Vettel muss zu einem kritischen Zeitpunkt der WM eine Nullrunde schreiben. Zur gleichen Zeit eilt Lewis Hamilton mit dem dritten Sieg in Folge auf 28 Punkte davon, der Engländer ist seit der Sommerpause ungeschlagen. Ferrari wollte auf die Niederlage von Monza in Singapur eine kraftvolle Anwort geben, das ist gründlich misslungen.

Vettel meint zum Desaster: «Ich habe nicht viel zu sagen. Mein Start war zunächst Durchschnitt. Dann kam ich ein wenig besser in die Gänge. Ich habe dann Max neben mir gesehen und ein wenig nach innen gezogen, dann hat es schon geknallt.»

«Ich war dann sehr überrascht, dass von der Seite auch noch Kimi dahergeschossen kam. Offenbar lag Räikkönen neben Verstappen. Ich konnte nur Max sehen und wie er gegen mich Boden gutmacht. Natürlich wollte ich ihm das Leben ein wenig schwermachen und die Linie zur ersten Kurve hin zumachen. Dann krachte es auch schon.»

Ex-GP-Pilot Martin Brundle meint zu diesen Sekunden: «Ich bin überzeugt, dass Sebastian auf Verstappen geachtet hat. Er hat schlicht nicht damit gerechnet, dass Kimi mit so einem Raketenstart aufschliessen kann. Wenn ich jemandem den Schwarzen Peter zuschieben müsste, dann wäre das Vettel, aber ich muss der Fairness halber auch wieder einmal betonen, wie schwer es in diesen Autos ist, zur Seite zu sehen.»

Vettel beteuert: «Ich habe nur einen Gegner gesehen. Das ist alles extrem blöd gelaufen, weil wir jetzt beide draussen sind.»

«So einen Rückschlag muss man wegstecken. Es geht weiter. Der Ausfall ist extrem bitter, weil wir eine sehr gute Ausgangslage hatten und nicht besonders weit gekommen sind. Klar ist das, pardon, Kacke, aber ein Weltuntergang ist es auch nicht. Ich kann nicht ändern, was vorgefallen ist. Jetzt müssen wir nach vorne blicken.»

Berechtigte Frage: Hat der vorne liegende Fahrer immer Recht?

Vettel: «Das kann man so nicht sagen, es kommt immer auf die Situation an. Mein Instinkt sagte mir, dass ich mich verteidigen muss. Nach dem Schlag war ich noch im Rennen, aber das Auto war beschädigt, auf einmal habe ich mich weggedreht.»

Um genau zu sein, drehte sich Vettel auf dem eigenen Kühlwasser, das nach der Kollision mit dem Renner von Räikkönen austrat.

Seb: «Das Auto war krumm, ich hätte auch ohne Dreher aufgeben müssen. Es ist sehr bedauerlich, was passiert ist. Aber was immer ich jetzt sage, ändert nichts. So grausam kann diese Branche sein. Es bringt nichts zu lamentieren, wir müssen uns auf die kommenden Aufgaben konzentrieren.»

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