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Valtteri Bottas: Wie er Lewis Hamilton einschätzt

Von Rob La Salle
Valtteri Bottas mit Lewis Hamilton

Valtteri Bottas mit Lewis Hamilton

​Der Finne Valtteri Bottas hat 2017 seine erste Pole-Position erobert (in Bahrain) und den ersten Grand-Prix-Sieg eingefahren (in Russland). Er wird wohl WM-Dritter – und damit ist der 28-Jährige unzufrieden.

Alle reden vom vierfachen Formel-1-Champion Lewis Hamilton und dessen grandioser Serie nach der Sommerpause, welche den Weg zum Titel ebnete. Von Valtteri Bottas im zweiten Silberpfeil wird hingegen fast nicht gesprochen – was auch daran liegt, dass der 28-Jährige aus dem finnischen Nastola eine Weile mit der Abstimmung seines Autos nicht mehr klarkam. Teamchef Toto Wolff: «Lewis kaschiert Probleme mit dem Set-up oder mit dem Reifen-Management dank seines Talents besser. Valtteri kann auf Augenhöhe mit Hamilton fahren, aber dazu muss die Abstimmung passen.»

Dennoch: Es waren auch die Punkte von Valtteri Bottas, die Mercedes den vierten Gewinn des Konstrukteurs-Pokals in Folge erlaubten. Dass aus Valtteri ein Silberpfeilschütze wird, erfuhr er – in Abu Dhabi! «Ich war nach dem WM-Finale 2016 wegen der Testfahrten noch im Land, als ich hörte, dass Nico Rosberg den Helm an den Nagel hängt. Um genau zu sein, war ich eben in der Kraftkammer», erinnert sich Bottas im Gespräch mit der Tageszeitung The National. «Ich ging schnurstracks in mein Hotelzimmer und rief Toto Wolff an. Ich sagte ihm, dass ich Nicos Platz haben wolle. Es hat dann eine Weile gedauert, bis wir alles aussortiert hatten, ich besass ja noch einen Vertrag mit Williams. Aber letztlich hat alles geklappt.»

Bottas bedankte sich auf seine Weise. Er stellte den Mercedes auf den besten Startplatz von Bahrain, in Österreich wiederholte er die Pole-Position. In Sotschi und auf dem Red Bull Ring fuhr er zum Sieg. In Suzuka fuhr er zudem die schnellste Rennrunde.

Bottas: «Ich hatte immer davon geträumt, einen Grand Prix zu gewinnen, und wenn du das dann schaffst, dann dauert es einen Moment, bis alles eingesickert ist. Dann aber ist es schon ein sehr cooles Gefühl.»

«Die Saison war hart. Ferrari hatte in zahlreichen Rennen die Oberhand, und zuletzt ist auch Red Bull Racing wieder siegfähig geworden. Es war hart, und mir ist klar – es wird in der Zukunft auch nicht leichter.»

Valtteri ist mit seiner Saisonausbeute unzufrieden. «Nur zwei Siege. Ich hatte auf mehr gehofft. Aber ich bin froh, habe ich dem Team zeigen können, was in mir steckt. Die Ausgangslage für die kommende Saison hat sich nicht geändert. Ich muss mich weiter beweisen. Mir war immer klar, dass Lewis eine harte Nuss wird. Immerhin ist er einer der besten Fahrer der Formel-1-Historie. Es ist immer eine gewaltige Herausforderung, vor ihm zu liegen. Aber ich arbeite an meinen Schwächen.»

Der Erfolgsdruck macht Bottas dabei kein Kopfzerbrechen. «Das ganze Team steht hinter mir. Den grössten Druck mache ohnehin ich mir selber.»

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