Ferrari ohne Santander: 40 Millionen Euro weniger?
Die Bank Santander fährt seit Jahren auf den Ferrari mit
Die Bank Santander, gemäss Forbes die zehntgrösste Bank der Welt, ist nun gut zehn Jahre lang fester Bestandteil des Formel-1-Sports. Seit 2007 – als Fernando Alonso von Renault zu McLaren ging – arbeitet Santander mit dem britischen Traditionsrennstall zusammen. Das Bündnis erwies sich als äusserst erfolgreich. Als Alonso für 2008 in die Arme von Renault zurückkehrte, blieb Santander bei McLaren. Ein Wechsel mit Fernando war nicht möglich, denn Renault wurde damals von der Konkurrenz gesponsort (ING).
Als Alonso jedoch 2010 bei Ferrari andockte, begann Santander auch mit Ferrari zu arbeiten, gleichzeitig hielt die Bank McLaren die Treue und trat überdies bei mehreren Grands Prix als Hauptsponsor auf (Spanien, Grossbritannien, Deutschland).
Der gegenwärtige Vertrag der Bank Santander mit Ferrari läuft bis Ende 2017, unabhängig davon, dass Alonso Maranello vorzeitig verliess und für 2015 wieder bei McLaren andockte. Und auch unabhängig vom überraschenden Tod von Firmenchef und Rennfan Emilio Botín, der am 10. September 2014 einem Herzanfall erlag.
Nach dem Tod ihres Vater, der die Bank von 1986 bis 2014 geleitet hatte, wurde Ana Patricia Botín (57) von Verwaltungsrat zur Nachfolgerin ernannt. Emilio Botíns Urgrossvater hatte die Bank 1857 gegründet. Damit wird die Bank in vierter Generation ohne Unterbrechung von der Familie Botín geführt.
Die Spanier schätzen die Kooperation mit Ferrari, weil die Formel 1 das Geldinstitut weltweit in die Auslage stellt, aber es wird keine Verlängerung um jeden Preis geben. Selbst wenn Santander 2016 einen Gewinn von fast sieben Milliarden Dollar gemacht hat. Die vor Jahren ausgehandelten, angeblichen 40 Millionen Euro pro Jahr sind der Bank inzwischen zu viel. Angestrebt wird eine Kostenverringerung von mindestens einem Drittel.
Nun berichtet El Confidencial: Möglicherweise sind die Gespräche mit Ferrari in eine Sackgasse gelaufen. Die Italianer bestehen auf 40 Millionen pro Jahr, Santander besteht darauf, weniger zu bezahlen. Es ist unklar, ob noch ein gemeinsamer Nenner gefunden werden kann. Weder Ferrari noch Santander äussern sich zu den Verhandlungen.