Termin-Ärger wegen Alonso: WEC-Boss verteidigt sich
Es wäre schon eigenartig gewesen, wenn der in Japan so populäre Formel-1-Star Fernando Alonso ausgerechnet auf der Toyota-Heimstrecke in Fuji nicht dabei gewesen wäre. Deshalb reagierten die WEC-Verantwortlichen schnell, um dem zweifachen Weltmeister bei seinem Langstrecken-Abenteuer auch eine Teilnahme am 6h-Rennen in Japan zu ermöglichen.
Eigentlich hätte das vierte Kräftemessen der WEC Super Season zeitgleich mit dem 18. WM-Wochenende der Formel 1 in Austin (USA) stattfinden sollen. Doch nun wurde der Lauf auf den 14. Oktober vorgezogen – was für Ärger im Fahrerlager sorgt. Denn somit findet das Rennen nun gleichzeitig wie der prestigeträchtige US-Klassiker Petit Le Mans statt, bei dem einige WEC-Stars antreten wollten.
So schimpfte etwa Olivier Pla auf Twitter: «Es ist unglaublich, wie ihr die Bedürfnisse jene Piloten ignoriert, die über einen Vertrag mit einem IMSA-Team verfügen, um am gleichen Wochenende in Road Atlanta zu fahren. Ich bin mir sicher, dass ich nicht der Einzige bin, der mit dieser Entscheidung nicht einverstanden ist.» Und André Lotterer fragte frech: «Hey, wäre es nicht sehr viel einfacher für alle, wenn Alonso einen GP verpasst? Würde das einen derart grossen Unterschied für ihn machen?»
WEC-CEO Gérard Neveu verteidigt die Terminverschiebung: «Wir arbeiten hart daran, die Interessen der Serie zu wahren und deshalb messen wir diesen auch die grösste Bedeutung zu», erklärt er im Gespräch mit Autosport. «Wir können doch nicht einen Fahrer wie Alonso in einem Toyota bei uns mitkämpfen lassen und dann ohne ihn nach Japan gehen.»
«Wir machen das für die japanischen Fans, für das, was Toyota macht und für die Serie», stellt der Franzose klar. «Alonso fährt in dieser WM mit, und um eine Chance auf den Titel zu haben, darf er kein Rennen verpassen. Es war also ein logischer Schritt und wenn man die japanischen Fans fragt, dann sieht man, wie glücklich sie darüber sind.»
Ihm sei durchaus bewusst, dass die Terminkollision mit dem IMSA-Finale einige WEC-Piloten vor Probleme stellt, erklärte Neveu weiter, der den Ball den IMSA-Verantwortlichen zuspielt und fordert, dass diese nun am Zug seien, den Termin zu verschieben. Doch aus logistischen und anderen organisatorischen Gründen ist das nicht möglich, heisst es seitens der Serienverantwortlichen. Damit wird es wohl bei der Terminkollision bleiben, denn auch Neveu beteuert: «Für uns war kein anderer Termin als der 14. Oktober möglich.»