Sensationelle Bilder: Formel 1 aus der Fahrer-Sicht
Williams hat diese Bilder von Testfahrten in Aragon veröffentlicht
Wie sieht der Formel-1-Fan künftig fern? Wenn es nach Liberty Media geht: Mit mehr Kamera-Perspektiven, mit mehr Informationen, viel besser ins Geschehen eingeschlossen. Ein Schritt dazu sind Versuche mit einer Kamera-Brille, die bisher von Pierre Gasly in Monaco und von Romain Grosjean in Montreal getragen wurde.
In die Brille ist eine kleine Kamera eingearbeitet – Liberty Media will den Zuschauer gewissermassen mit auf die Piste nehmen. Der Fan solle sehen, was der Fahrer sieht. Und diese Bilder sind sensationell. Romain Grosjean fand das Brillengestell unbequem, er war froh, dass er nicht länger als eine Installationsrunde damit fahren musste. «Aber ich finde die Idee fabelhaft, daher habe ich mich gerne für den Versuch zur Verfügung gestellt. Ich liebe meinen Sport, und wenn ich dazu beitragen kann, ihn attraktiver zu gestalten, dann mach ich das gerne.»
Der Genfer ist von den Aufnahmen der Kamera überaus beeindruckt: «Du bekommst einen echten Eindruck für unseren Speed, wie wir am Lenkrad arbeiten, du erkennst die ganzen Vibrationen, der Zuschauer hat wirklich das Gefühl, mit mir Bord zu sitzen. Ich hoffe, diese Arbeit wird fortgeführt, weil das einen einmaligen Einblick in unseren Job erlaubt. Vielleicht können wir auch eine Kamera in den Helm einpassen.»
Aus rechtlichen Gründen dürfen wir Ihnen diese Bilder nicht zeigen. Aber wer könnte es Ihnen verbieten, sich im Internet ein wenig umzusehen, und dabei über gewisse Seiten zu stolpern?
Bei den Aufnahmen aus dem Haas-Renner von Grosjean fällt auf: Der Halo wirkt wie ein Dach. Und der Kamerafokus ist auf die Ferne gerichtet, das Lenkrad ist unscharf. Bei Aufnahmen von Gasly in Monaco war es beinahe umgekehrt – Cockpit mehr oder weniger klar, Fernsicht naja. Das System braucht dringend einen Autofokus.
Die Aufnahmen von Gasly zeigen, wie unfassbar eng die Pistenverhältnisse in Monaco sind. Auch der Toro-Rosso-Fahrer legt lediglich eine Installationsrunde zurück, aber auch hier erhalten wir einen guten Eindruck.
Williams hat bei privaten Tests in Aragon mit einer TV-Kamera experimentiert, aber auch hier ist die Perspektive nicht ideal:
In der IndyCar-Serie wird länger mit Kameras experimentiert, die freilich oben am Helm des Piloten angebracht sind. Diese Bilder sind spektakulär, wenn auch nicht aus der exakten Sicht des Fahrers, wie das in der Formel 1 derzeit versucht wird. Wie das in den USA aussieht, sehen Sie bei Graham Rahal hier:
Die IndyCar-Macher haben ihr Kamerasystem selber präsentiert. Wie das genau aussieht, sehen Sie hier: